Welche Vario-Stütze ist die beste?

Dimitri Lehner

 · 10.04.2016

Welche Vario-Stütze ist die beste?Foto: Daniel Simon
Welche Vario-Stütze ist die beste?
Vario-Stützen versüßen den Fahrspaß – jedoch nur, wenn sie zuverlässig funktionieren. Fünf Stützen im Test.
  Test: 5 Vario-Sattelstützen im VergleichFoto: Daniel Simon Test: 5 Vario-Sattelstützen im Vergleich

Diese fünf Vario-Sattlstützen haben wir für Euch gecheckt - und hier sind die Ergebnisse:


Kind Shock LEV


Hub: 100/125/150 mm • Durchmesser: 27,2/30,9/31,6/34,9 mm • Gewicht: 489 Gramm (Modell 30,9/150 mm) • Preis: 469 Euro • www.bike-parts.de

Kind Shock ist mit der LEV ähnlich lange am Markt wie RockShox mit der Reverb. Die LEV gibt’s mit externer oder Stealth-Zugverlegung und in diversen Dicken und Hub-Varianten. Die Montage ist etwas fummelig – das Kabel muss millimetergenau abgeknipst und das Zugende friemelig eingehängt werden. Die komplett integrierte Variante geht etwas einfacher. Ist das geschafft, überzeugt die LEV mit sahniger Arbeitsweise und fast spielfreiem, stufenlosem Lauf. Eigenart des Systems: Nach längerer Standzeit "rostet" sie in der Position ein und braucht einen harten Push, um dann wieder fehlerlos zu arbeiten. Der klassische Lenkerhebel ist ergonomisch und schön klein. Der neue Unterlenker-Hebel für 1x11-Schaltungen kommt in Sachen Ergonomie an den von Specialized heran, ist aber nicht ganz verdrehsicher.

  Kindshock LEVFoto: Daniel Simon Kindshock LEV  Kindshock LEVFoto: Daniel Simon Kindshock LEV


Vecnum Moveloc


Hub: 140/170/200 mm • Durchmesser: 30,9 mm • Gewicht: 441 Gramm (Modell 30,9/140 mm) • Preis: 369 Euro • www.vecnum.com

Die Moveloc gibt es mit bis zu 200 Millimeter Verstellbereich, was ihr eine Ausnahmestellung am Markt gibt. Der mechanische Zug geht unten am Tauchrohr ab. Da sitzt auch der einzigartige "Failsafe-Knopf", mit dem man die Stütze absenken kann, selbst wenn Hebel oder Kabel beschädigt sind. Genau wie Specialized bietet auch Vecnum etwas Setback und keine stufenlose Ansenkung, aber insgesamt vier Positio­nen im Abstand von einigen Zentimetern. Die Montage ist simpel und über das beiliegende Booklet perfekt erklärt. Die Stütze arbeitet spielfrei und geschmeidig. Die Ausfahrgeschwindigkeit ist ideal. Die Funktion war über den Testzeitraum fehlerlos. Darüber hinaus ist die Vecnum leichter als die Konkurrenz und von Hand und ohne Spezialwerkzeug zerleg- und wartbar. Ein perfektes Produkt!

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  Vecnum MovelocFoto: Daniel Simon Vecnum Moveloc  Vecnum MovelocFoto: Daniel Simon Vecnum Moveloc


Specialized Command Post Blacklite


Hub: 75/100/125 mm • Durchmesser: 30,9/31,6 mm • Gewicht: 499 Gramm (Modell 30,9/125 mm) • Preis: 299 Euro • www.specialized.com

Der Kopf der Command Post bietet ein paar Zentimeter Setback. Sinnvoll bei den heutigen steilen Sitzwinkeln. Die Montage der Stütze ist ähnlich fummelig wie bei Thomson: 17 Millimeter Zugüberstand gilt es im halbmontierten Zustand auszumessen. Ist das geschafft, funktioniert die Stütze reibungs- aber nicht stufenlos. Das stört im Betrieb null. Ganz rein, ganz raus oder in Cruise-Position 3 Zentimeter abgesenkt reicht völlig. Allerdings ist sie ab Werk mit Maximaldruck befüllt und knallt explosionsartig nach oben. Montage-Tipp: Stütze in der Cruise-Position parken und solange Luft ablassen, bis sie gerade noch ausfährt. Dann ist sie immer noch sehr schnell, aber ungefährlich. Der Standardhebel ist auf Augenhöhe mit der Konkurrenz; der neue Hebel unterm Lenker für 1x11 eine Klasse ergonomischer als alle anderen.

  Specialized Command Post BlackliteFoto: Daniel Simon Specialized Command Post Blacklite  Specialized Command Post BlackliteFoto: Daniel Simon Specialized Command Post Blacklite


Thomson Elite Covert Dropper


Hub: 125 mm • Durchmesser: 27,2/30,9/31,6 mm • Gewicht: 506 Gramm (Modell 30,9/125 mm) • Preis: 429 Euro • www.bikethomson.com

Kopf und versenkbarer Teil der Elite Dropper gleichen dem starren Elite-Klassiker – gut. Sinnfrei: Die Laserbeschriftung dieses Stützenteils mit ebenso unnötigem Gummiring zur Hubmessung. Auf dem im Rahmen steckenden Teil hätte das mehr Sinn gemacht. Der Einbau ist etwas fummelig, weil die Zuglänge genau bemessen sein will. Achtung: Ist die Hülle zu kurz und gerät beim Lenkeinschlag unter Spannung, fährt die Stütze von selbst aus! Der kleine Lenkerhebel ist angenehm geformt und gut zu erreichen. Die Stütze ist komplett spielfrei und stufenlos versenkbar. Zum Ende des Hubs wird sie aber progressiv und bedarf energischen Drucks, um komplett einzufahren, das ist gewöhnungsbedürftig. Gut: die Ausfahrgeschwindigkeit. Top: die fehlerlose Funktion über den gesamten Testzeitraum.

  Thomson Elite Covert DropperFoto: Daniel Simon Thomson Elite Covert Dropper  Thomson Elite Covert DropperFoto: Daniel Simon Thomson Elite Covert Dropper



RockShox Reverb Stealth


Hub: 125/150 mm • Durchmesser: 30,9/31,6 mm • Gewicht: 474 Gramm (Modell 31,6/125 mm) • Preis: 409 Euro • www.sram.com

Die vermutlich meistverbaute Teleskopstütze am Markt und die einzige mit hydraulischer Aktivierung. Das macht den Einbau aufwändiger, weil das System wie eine Bremse entlüftet werden muss. Und nur bei perfekter Entlüftung fährt sie schnell genug aus. Die Reverb ist stufenlos absenkbar und am Kopf nahezu spielfrei. Wird der Hebel unter dem Lenker montiert, ist die Ergonomie gut. Das geht aber nur bei 1x11-Schaltung. Über dem Lenker muss man den Daumen weit heben. Die Reverb leidet etwas unter Serienstreuung. Entweder sie funktioniert perfekt und fehlerfrei, oder sie nervt durch Undichtigkeit und Absinken auf den ersten 2 Zentimetern. Von unseren drei Teststützen hatte eine solch einen Defekt. Bleibt man davon verschont, ist die Reverb ein sehr gutes Produkt.

  RockShox Reverb StealthFoto: Daniel Simon RockShox Reverb Stealth  RockShox Reverb StealthFoto: Daniel Simon RockShox Reverb Stealth


FREERIDE-RANKING: Die Zahl (maximal 10 Punkte) gibt den Gesamteindruck der Tester wieder und ist keine Addition von Funktion- und Montage-Punkten.

  Diesen Artikel finden Sie in FREERIDE 3/2015 - das Heft können Sie hier bestellen > FREERIDE IOS App (iPad) FREERIDE Android App Foto: Sven Martin Diesen Artikel finden Sie in FREERIDE 3/2015 - das Heft können Sie hier bestellen > FREERIDE IOS App (iPad) FREERIDE Android App 

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