Scott Gambler 710 im Test

Dimitri Lehner

 · 20.04.2016

Scott Gambler 710 im TestFoto: Lars Scharl
Scott Gambler 710 im Test
Schwingt man sich aufs Scott, fallen jedem Freeride-Fan sofort die Mega-Whips von Teamfahrer Brendan Fairclough ein, wenn der Brite knapp unter der Wolkengrenze die Karre quer stellt.
  Racecheck: Worldcupper Johannes Fischbach scheucht das Scott den Berg runter. Doch Vorsicht: Was einem Profi-Rennfahrer gefällt, muss nicht unbedingt dem Hobby-Piloten gefallen.Foto: Lars Scharl Racecheck: Worldcupper Johannes Fischbach scheucht das Scott den Berg runter. Doch Vorsicht: Was einem Profi-Rennfahrer gefällt, muss nicht unbedingt dem Hobby-Piloten gefallen.

Beim Worldcup in Leogang fuhr Brendog damit auf den 11. Platz – schnell muss der Bolide also auch sein. Zwei grundsätzliche Unterschiede schustern dem Scott eine Sonderstellung im Testfeld zu: 1. Das Bike ist nicht aus Carbon, sondern aus Alu. 2. Das Scott ist wesentlich schwerer als die Konkurrenz. Fast 3 Kilo im Vergleich zum Mondraker. Das Top-Modell des Gambler bietet eine Fülle von Verstellmöglichkeiten: Lenkwinkel, Tretlagerhöhe, Radstand, mit entsprechenden Kombinationen. Wir haben lediglich die Kettenstrebenlänge variiert (und fuhren gerne kurz). Das Bike besitzt eine hohe Front (höchster Stack-Wert). Das ist nicht unangenehm, denn man sitzt dadurch etwas aufrechter auf dem Bike – und das verleiht Freeride-Feeling. Dennoch haben wir die Gabelholme ein Stück rausgezogen. Das Scott wirkt in M groß und etwas träger als die Konkurrenz, was wahrscheinlich auch am Gewicht liegt. Doch das stört beim Runterbolzen kaum, sondern verleiht dem Bike die Souveränität eines Panzerwagens. Front und Heck harmonieren. Der Hinterbau spricht fein an mit schöner Progression. Vollgas in schnellen Passagen, in Kurven braucht es dagegen etwas Nachdruck. "Damit kannst du voll reinmoschen!", kommentiert Profi Fischbach das Scott.


FAZIT: Wir attestieren dem Scott viele Freeride-Gene und Park-Eignung mit einem unverwüstlich erscheinendem Chassis. Racer Fischbach sagt: Souveränes Race-Bike. Kurzum: Das Gambler kann alles sehr gut.


Stärken Fahrwerk, Laufruhe, Reserven
Schwächen Gewicht, laut, tiefe Sattelposition

  Noch gibt es das Gambler nur aus Aluminium – das bleibt auch 2016 so. Doch langfristig wird sich Scott dem Carbon-Trend nicht verschließen können.Foto: Daniel Simon Noch gibt es das Gambler nur aus Aluminium – das bleibt auch 2016 so. Doch langfristig wird sich Scott dem Carbon-Trend nicht verschließen können.  Hebel hier, Hebel da: Die Wippen-Konstruktion des Scott sieht etwas umständlich aus. Funktionieren tut sie aber sehr gut. Der Hinterbau spricht sensibel an und steckt alles weg.Foto: Daniel Simon Hebel hier, Hebel da: Die Wippen-Konstruktion des Scott sieht etwas umständlich aus. Funktionieren tut sie aber sehr gut. Der Hinterbau spricht sensibel an und steckt alles weg.  Verstell-Orgie: Beim Scott kann man viel verstellen und die unterschiedlichsten Kombinationen ausprobieren. Uns hat die kurze Einstellung des Hinterbaus gefallen, selbst Fischi wollte kurz.Foto: Daniel Simon Verstell-Orgie: Beim Scott kann man viel verstellen und die unterschiedlichsten Kombinationen ausprobieren. Uns hat die kurze Einstellung des Hinterbaus gefallen, selbst Fischi wollte kurz.


HERSTELLERANGABEN


Vertrieb Scott Sports AG, www.scott-sports.com
Material/Größen Alu/S, M, L
Preis/Gewicht ohne Pedale 5499 Euro/17,6 kg


MESSDATEN


Federweg vorn/hinten 200 mm/210 mm
Hinterbausystem Float Link


AUSSTATTUNG


Gabel/Dämpfer Fox 40 RC2 Fit/Fox DHX RC4
Kurbeln/Schaltung Shimano Saint/Shimano Zee
Bremsanlage Shimano Zee
Laufräder Syncros DH 2.0 Systemlaufradsatz,
Reifen Schwalbe Magic Mary Super Gravity VertStar 2,35

  Test 2015 Big Bikes: Scott Gambler 710Foto: FREERIDE Magazin Test 2015 Big Bikes: Scott Gambler 710
  Test 2015 Big Bikes: Scott Gambler 710 (FREERIDE-RANKING: Die Zahl (maximal 10 Punkte) gibt den Gesamteindruck wieder und ist keine Addition von Downhill- und Bikepark-Punkten.)Foto: FREERIDE Magazin Test 2015 Big Bikes: Scott Gambler 710 (FREERIDE-RANKING: Die Zahl (maximal 10 Punkte) gibt den Gesamteindruck wieder und ist keine Addition von Downhill- und Bikepark-Punkten.)  Diesen Artikel finden Sie in FREERIDE 3/2015 - das Heft können Sie hier bestellen > FREERIDE IOS App (iPad) FREERIDE Android App Foto: Sven Martin Diesen Artikel finden Sie in FREERIDE 3/2015 - das Heft können Sie hier bestellen > FREERIDE IOS App (iPad) FREERIDE Android App 

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