Geiles StückDevinci Wilson Carbon SL

Laurin Lehner

 · 11.10.2014

Geiles Stück: Devinci Wilson Carbon SLFoto: Lars Scharl
Geiles Stück: Devinci Wilson Carbon SL
Wäre das Devinci eine Frau, sie hätte die Maße 90-60-90. Diese Kurven, diese Formen! Schon auf den ersten Blick sieht selbst ein Laie: Das ist ’ne heiße Kiste.
  Johannes Fischbach - Big Drop: "Das Devinci ist geil – verspielt wie ein Freerider, schnell wie ein Racebike", sagt Fischi über seinen Favoriten im Testfeld.Foto: Lars Scharl Johannes Fischbach - Big Drop: "Das Devinci ist geil – verspielt wie ein Freerider, schnell wie ein Racebike", sagt Fischi über seinen Favoriten im Testfeld.

Auf diesem Bike fuhr der Kanadier Stevie Smith den Gesamtsieg im Worldcup 2013 ein. Erfolg macht bekanntlich sexy. Das erlebten wir an der Bikepark-Liftschlange. Alle glotzen, als wären wir Stevie Smith höchstpersönlich. Edler Carbonrahmen in schickem Finish (die Carbonfasern schimmern durch den Lack) – toll! Doch auch die inneren Werte stimmen: Draufsitzen, wohlfühlen – das ging allen Testern so, Fischbach inbegriffen.

  Rare Ware: Erst jetzt gibt es Devinci in Deutschland zu kaufen. 2014 rollt das "Wilson" noch auf 26-Zoll-Laufrädern. 2015 wird auch der Worldcup-Gesamtsieger auf 650B hochgebockt.Foto: Daniel Simon Rare Ware: Erst jetzt gibt es Devinci in Deutschland zu kaufen. 2014 rollt das "Wilson" noch auf 26-Zoll-Laufrädern. 2015 wird auch der Worldcup-Gesamtsieger auf 650B hochgebockt.

Auffällig: Das Fahrwerk ist präzise ausbalanciert, spricht butterweich an und besitzt dennoch genügend Progression, um in Kompressionen nicht wegzusacken oder nach hohen Drops einzuknicken. Richtig perfekt arbeitete der Hinterbau aber erst, als wir die weichere 300er-Serienfeder gegen eine 400er ausgetauscht hatten. Bemerkenswert: Das Devinci ist nicht der reine Racer, den man erwarten würde. Es besitzt Freeride-Gene, zeigt sich sprungfreudig, handlich und vespielt. Natürlich fühlt man sich auch verdammt schnell auf dem "Wilson". Selbst durch die hakeligen Steinpassagen von Spicak wieselt es flink und beschleunigt spritzig aus engen Turns. Unser Promi-Tester Fischbach war begeistert: "Das Fahrwerk spricht sensibel an, hat aber trotzdem enorme Reserven – top!" Auf seiner Hausstrecke fuhr der Worldcupper damit die schnellste Zeit – nur mit seinem vertrauten Ghost war er schneller.


Fazit: Tolles Big Bike mit höchstem "Habenwollen"-
Faktor: Leider können wir es uns nicht leisten.


Stärken: vielseitig, Fahrwerk, Carbon-Look
Schwächen: keine


Johannes Fischbach (26): "Geiles Ding! Mit dem Devinci fühlte ich mich verdammt schnell. Das Fahrwerk arbeitet super und den Hinterbau bekam ich nicht mal mit Absicht ans Limit. Dürfte ich mir ein Bike aus dem Test aussuchen, es wäre ganz klar das ‚Wilson‘!"


Herstellerangaben


Vertrieb Shocker Distribution www.shocker-distribution.com
Material/Größen Alu/S,M,L,XL
Preis/Gewicht ohne Pedale 7.399 Euro/16,3 kg


Messdaten


Federweg vorn/hinten 200 mm/216 mm
Hinterbausystem Mehrgelenker mit Split Pivot


Ausstattung


Gabel/Dämpfer RockShox Boxxer WC/CaneCreek Double Barrel
Kurbeln/Schaltung Truvativ XO DH/SRAM XO
Bremsanlage SRAM XO Trail
Laufräder Easton Havoc Systemlaufradsatz, Schwalbe Muddy Mary Evo DH 2,35 Reifen

  Komfort-Wunder: Die 300er-Serienfeder war uns (75 Kilo) zu weich, wir tauschten sie gegen eine 400er und freuten uns über ein komfortables, aktives Fahrwerk. Die Bedienbarkeit des Cane Creek ist nach wie vor friemelig.Foto: Daniel Simon Komfort-Wunder: Die 300er-Serienfeder war uns (75 Kilo) zu weich, wir tauschten sie gegen eine 400er und freuten uns über ein komfortables, aktives Fahrwerk. Die Bedienbarkeit des Cane Creek ist nach wie vor friemelig.  Kettenschlagen: Laut war das "Wilson" – die Kette trommelte an die Carbon-Schwinge und zerkratzte das edle Finish. Das tat in der Seele weh. Unbedingt einen Schlagschutz montieren! Foto: Daniel Simon Kettenschlagen: Laut war das "Wilson" – die Kette trommelte an die Carbon-Schwinge und zerkratzte das edle Finish. Das tat in der Seele weh. Unbedingt einen Schlagschutz montieren!   FREERIDE-RANKING: Die Zahl (maximal 10 Punkte) gibt den Gesamteindruck wieder und ist keine Addition von Downhill- und Bikepark-Punkten. Die Bewertung bezieht sich nur auf das jeweilige Testfeld.Foto: FREERIDE Magazin FREERIDE-RANKING: Die Zahl (maximal 10 Punkte) gibt den Gesamteindruck wieder und ist keine Addition von Downhill- und Bikepark-Punkten. Die Bewertung bezieht sich nur auf das jeweilige Testfeld.

Downloads:

Meistgelesen in der Rubrik Fahrräder