E-Freerider Specialized Kenevo im Fahrtest

Laurin Lehner

 · 06.03.2020

E-Freerider Specialized Kenevo im FahrtestFoto: Harookz
E-Freerider Specialized Kenevo im Fahrtest
Specialized legt 2020 den E-Freerider Kenevo neu auf. Wie fährt sich der E-Bolide, und was kann er besser als sein kleiner Bruder Levo?
  Specialized Turbo Kenevo Expert in Aktion: Bikepark auf zwei Rädern: Wer sich das Kenevo zulegt, braucht weder Shuttle noch Gondel, dafür aber Popp, um abzuheben. Foto: Harookz Specialized Turbo Kenevo Expert in Aktion: Bikepark auf zwei Rädern: Wer sich das Kenevo zulegt, braucht weder Shuttle noch Gondel, dafür aber Popp, um abzuheben. 

Easy hoch und auf groben Strecken runter: E-Free­rider wie das Kenevo wollen Lift oder Shuttle überflüssig machen. Das Motto: Der Bikepark ist im Rad eingebaut. Das neue Turbo-Kenevo meint es damit besonders ernst, denn die Specialized-Mannen haben dem neuen Modell erstmals eine Doppel­brückengabel spendiert. Damit wollten die Ingenieure die Front versteifen für eine bessere Führung. (Es gibt aber auch ein Modell mit Einfachbrückengabel). Hinten presst ein Stahlfederdämpfer 180 Millimeter aus dem Heck. Auch das Rahmen-Design ist neu: asymmetrisch wie beim kleinen Bruder Levo und natürlich flacher und länger. Am Alu-Rahmen wurde so fast ein Kilo Gewicht gespart und in robustere Anbauteile investiert, z. B. in die 27,5-Laufräder. Der neue Brose-Motor treibt das Kenevo an – genau wie beim Levo. Laut Hersteller ist er kleiner und leichter. Serienmäßig verzichtet Specialized auf ein Display, optional kann es für ca. 70 Euro dazugekauft werden.

Unser Fahreindruck

Wir fuhren das Turbo-Kenevo im Northstar-Bikepark in Kalifornien. Den Lift ließen wir links liegen und schnurrten mit E-Power den Berg hoch. Wir wählten das Kenevo in Rahmengröße S3 – das entspricht einem M-Rahmen. Er fällt lang aus – der Reach hat deutlich zugenommen. Das Kenevo klettert angenehm, doch richtig gespannt waren wir auf die Abfahrt! Hier spielt der E-Freerider seine Stärke aus. Das Kenevo liegt satt auf dem Trail und erzeugt enorme Bodenhaftung. So glüht man wie auf Schienen ins Tal. Irre, wie viel Speed das Bike verträgt, ohne nervös zu werden. Will man dagegen spielen, braucht das Kenevo Nachdruck und Körpereinsatz. Für Manuals muss man tief in die Federung pushen, um es mit viel Armzug aufzurichten.

Fazit zum Specialized Kenevo von Tester Laurin Lehner:

Das neue Turbo-Kenevo ist ein Bigbike mit E-Motor. Drops, Stunts, Downhill-Geballere – alles kein Problem! Allerdings fällt der Einsatzbereich spitz aus, denn, wer will schon mit Doppelbrücke über die Hometrails schaukeln. Uns gefällt das Levo als Allrounder mit seinem direkten Fahrgefühl besser als der Spezialist Kenevo. Doch das muss jeder für sich entscheiden!

  Laurin Lehner, FREERIDE RedakteurFoto: Dimitri Lehner Laurin Lehner, FREERIDE Redakteur

Specialized Turbo Kenevo Expert 27,5"


Federweg: 180 mm / 180 mm
Lenkwinkel: 64°
Reach / Stack: 470 mm / 614 mm (S3)
Gewicht: 24,6 Kilo
Preis: 6899 Euro (Expert), 5499 Euro (Comp)

  Diesen Artikel finden Sie in FREERIDE 4/2019 - das Heft können Sie hier bestellen > FREERIDE IOS App (iPad) FREERIDE Android App Foto: Ale Di Lullo Diesen Artikel finden Sie in FREERIDE 4/2019 - das Heft können Sie hier bestellen > FREERIDE IOS App (iPad) FREERIDE Android App 

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