E-FreeriderGhost Hybride SlamR XS 5.7

Chris Schleker

 · 02.01.2020

E-Freerider: Ghost Hybride SlamR XS 5.7Foto: Wolfgang Watzke
E-Freerider: Ghost Hybride SlamR XS 5.7
Noch nie habe ich einem Dauertest-Bike so viel Arbeit aufgehalst. Durchschnittlich 1000 hm. Entsprechend viele Abfahrten hatte jede meiner 62 Freeride-Touren. 2480 km bin ich im Gelände rumgeballert.
  Ghost Hybride SlamR XS 5.7 + LCFoto: Wolfgang Watzke Ghost Hybride SlamR XS 5.7 + LC

Während des gesamten Tests habe ich nicht einen einzigen Shuttle oder Lift (trotz Parkbesuch) benutzt. Klar, ich hatte Hilfe vom Motor, aber aus genau dem Grund wollte ich das E-Ghost ja haben: als Freerider, mit dem ich wirklich free bin. Das Bike hat zwar nur 140 Millimeter Hub hinten, doch durch das sensible Stahlfederheck und das hohe Gewicht fährt es supersicher und eignet sich so für heftiges Gelände richtig gut. Die ganze Motortechnik hat nicht ein Mal gezickt, obwohl Bike-Pflege für mich ein Fremdwort ist. Auch die klassischen Anbauteile funktionieren noch klaglos.

Beim Dämpfer Cane Creek Inline musste ich lange tüfteln, bis ein guter Kompromiss gefunden war. Bei der Yari-Gabel war der Kompromiss eher mau: Mit billiger Kartusche und vielen Dichtungen im Dual-Position-System funktioniert sie hölzern und braucht oft Öl unter den Abstreifringen, damit sie zumindest für eine Tour sensibel arbeitet. Da kommt demnächst eine Any­race-Tuning-Kartusche rein. Was die aus der Yari macht, lest Ihr dann hier. Die Magura MT-5 hat drei Sätze Beläge aufgefressen – vielleicht auch wegen des höheren Bike-Gewichts. Aber sie war standfest, druckpunktstabil und quietschfrei. Job erledigt!

Der DT-Swiss-Laufradsatz hat mich überzeugt. Ich chippe auch mein E-Bike gerne durch die Gegend und lande öfter mal quer. Aber beide Felgen laufen rund, und alle Speichen sind noch fest. Nicht ganz fest blieb leider der Block-Lock-Steuersatz. Bei einem heftigen Sturz verdrehte sich die obere Lagerschale. Ich musste sie später mit Spezialwerkzeug auspressen und neu einbauen. Auf der Tour selbst war nix zu machen, und ich durfte den Trail mit einseitig komplett begrenztem Lenkeinschlag runtereiern. Fail.

Fazit: Das Ghost ist ein zuverlässiger Free­rider mit Uphill-Unterstützung. Es steckt auch Bikepark-Einsätze und heftige Flugmanöver problemlos weg. Das hohe Gewicht halten die Komponenten ohne größeren Verschleiß aus. Für mich steht fest: Auch mein nächster Free­rider wird ein E-Bike.


Technische Daten: Ghost Hybride SLAMR XS 5.7 + LC


Federweg: 160 / 140 mm
Rahmengröße: Medium
Reach: 430 mm
Gabel: Rockshox Yari RC Dual Position
Dämpfer: Cane Creek DB Inline Coil
Gewicht: 21,2 Kilo
Preis: 5499 €

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