Die Top 10 Alpen-Trails zum Nachfahren

Markus Greber

, Gitta Beimfohr

 · 22.12.2019

Die Top 10 Alpen-Trails zum NachfahrenFoto: Markus Greber
Die Top 10 Alpen-Trails zum Nachfahren
Es gibt so viele gute Bücher, da musst du keine schlechten lesen, sagte Schoppenhauer. Das gilt auch für Mountainbike-Trails. Wir sagen: Fahre nur die Besten! Hier sind die Top Ten der Alpen-Trails.
  Bormio, Italien: Gavia-PassFoto: Markus Greber Bormio, Italien: Gavia-Pass

Das sind unsere Top 10 der Alpen-Trails in der Übersichtskarte:

bike/M3924138Foto: BIKE Magazin

DAS BUCH: 40 Supertrails

BIKE-Reiseexpertin Gitta Beimfohr und Fotograf und Freerider der ersten Stunde Markus Greber haben die 40 schönsten Trails der Alpen porträtiert mit allen Infos und GPS-Daten.

Preis: 29,90 €, erschienen im Delius Klasing Verlag.


Gleich hier bestellen: delius-klasing.de

  40 Supertrails in seinem Buch: Muss man haben!Foto: Delius Klasing Verlag 40 Supertrails in seinem Buch: Muss man haben!

1. Frankreich/Italien: Lago di Sette Colori

"Das ist der Superstar unter den Alpen-Trails!", ist sich Trail-Jäger Markus Greber sicher, "So viel Flow habe ich sonst nur in Colorado erlebt!" Tatsächlich wellt sich dieser West­alpen-Trail durch eine liebliche Landschaft. Er ist staubig und sandig, doch gar nicht felsig und rau wie die Alpen sonst meist sind. Angenehm: Hoch geht’s mit den Liften des Bikeparks Montgenèrve. Man lässt die Parkstrecken aber bald hinter sich und kurvt durch eine einsame Traumlandschaft. Kein Wunder, dass der Flow-o-meter wie verrückt piepst! Denn hier musst Du kaum bremsen, kaum treten; der Schwung trägt Dich wie von selbst durch eine Natur-Achterbahn, die kein Park-Designer besser hätte anlegen können.

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Länge / Höhenmeter: 19,3 km / 1100 hm (Halbtages-Tour) | Schwierigkeit: leicht | Bevorzugtes Bike: Enduro


FLOW-FAKTOR 6 von 6 Sternen

  Frankreich / Italien: Lago di Sette ColoriFoto: Markus Greber Frankreich / Italien: Lago di Sette Colori

2. Les Arcs/Frankreich: La Varda

Wir müssen warnen! Der La Varda ist nichts für Flatternerven oder Wackelkandidaten. Hier brauchst Du ein scharfes Auge für die Ideallinie und musst Dein Hinterrad sicher ums Eck lupfen können, um Spaß zu erleben. Der Bikepark Les Arcs besitzt eine wilde, einsame Rückseite – hier raspelt der La Varda durch Fels und Geröll. Nur 200 Höhenmeter bergauf musst Du dank der Lifte selbst bewältigen, dann geht’s am Lurch-See nur noch bergab. Ab jetzt schleudert Dir der Trail eine Schlüsselstelle nach der anderen entgegen, mit Absturzgefahr. Steil, eng, stufig, rutschig – das sind die Attribute des La Varda. Für die impossanten Blicke auf die Gletscherzunge des Grand Motte bleibt da kaum Muße, denn Deine Augen kleben am Trail. Und wenn nicht, dann sollten sie das schleunigst tun! Zugegeben, der La Varda reizt mehr durch seine technischen Mutproben als mit easy Flow.


Länge / Höhenmeter: 18,2 km / 1849 hm (Tages-Tour) | Schwierigkeit: sehr hoch | Bevorzugtes Bike: Enduro


FLOW-FAKTOR 1 von 6 Sternen

  Les Arcs, Frankreich: La Varda – Hier holt der Trail noch mal Luft, bevor er sich in die Tiefe stürzt: nix für Wackelkandidaten! Doch Experte Flo Konietzko hat’s im Griff.Foto: Markus Greber Les Arcs, Frankreich: La Varda – Hier holt der Trail noch mal Luft, bevor er sich in die Tiefe stürzt: nix für Wackelkandidaten! Doch Experte Flo Konietzko hat’s im Griff.

3. Verbier/Frankreich: Vertigo

Der Name sagt’s: Vertigo. So nennt sich das Phänomen, wenn Piloten nicht mehr wissen, wo oben und unten ist. Sprich: Der Trail ist steil, schwierig, schwindelerregend. Wer ihn ohne Absteigen meistert, hat sein Bike im Griff. Der Vertigo ist ein Natur-Trail außerhalb des Bikeparks Verbier; man nimmt also die gleiche Gondel, zweigt dann ab und endet ganz unten im Tal. Die gute Nachricht: Nur an wenigen Stellen droht Absturzgefahr, denn selten führt er direkt am Abgrund entlang. Der für die Westalpen typische Sandboden erzeugt viel Grip, so klappen Steilabfahrten, die woanders unmöglich wären, z. B. eine 100-Meter-Sandrutsche. Wichtig: Die Spitzkehrentechnik sollte sitzen, denn immer wieder schlägt der Vertigo Haken. Wermutstropfen: der nervige Rückweg nach Verbier.


Länge / Höhenmeter: 15 km / 1576 hm (Halbtages-Tour) | Schwierigkeit: hoch | Bevorzugtes Bike: Enduro, Bigbike


FLOW-FAKTOR 3 von 6 Sternen

  Verbier, Frankreich: Vertigo – Das soll der superkrasse, supersteile Vertigo sein? So fies sieht er hier gar nicht aus, doch der Schein trügt. Profi-Bikerin Steffi Marth lässt ihn geschmeidig aussehen!Foto: Markus Greber Verbier, Frankreich: Vertigo – Das soll der superkrasse, supersteile Vertigo sein? So fies sieht er hier gar nicht aus, doch der Schein trügt. Profi-Bikerin Steffi Marth lässt ihn geschmeidig aussehen!

4. Chalais, Wallis/Schweiz: Der Brasilianer

Freeride-Godfather Wade Simmons war so vom Rhythmus der Kurven betört, dass er diesen Trail "Der Brasilianer" taufte. Denn die 2000-Höhenmeter-Abfahrt habe Samba in ihren Turns, fand der Star-Freerider. Der Name hielt sich und lockte über die Jahre Hunderte von Gravity-Jünger an. Das merkt man dem Brasilianer leider an: Er ist ruppiger und steiniger geworden. Das hat auch mit den zwei Gondeln zu tun. Sie schonen die Kräfte; nur 300 Höhenmeter muss man selbst schieben und tragen. Der Trail beginnt wie viele andere als alpiner Bergpfad, doch sobald er in den Wald taucht, tanzt er los. Beeindruckend: die erste Abfahrt ins Cret du Midi mit Hochmoor in einer Arena aus Bergen.


Länge / Höhenmeter: 35,7 km / 2397 hm (Tages-Tour) | Schwierigkeit: mittel | Bevorzugtes Bike: Trailbike, Enduro


FLOW-FAKTOR 3 von 6 Sternen

  Chalais, Wallis/Schweiz: Der BrasilianerFoto: Markus Greber Chalais, Wallis/Schweiz: Der Brasilianer

5. Zermatt/Schweiz: Gornergrat-Trail

Wir sagen: Einmal im Leben musst Du den schönsten Berg der Welt live gesehen haben: das Matterhorn! Warum dann nicht gleich diesen Super-Trail fahren? Die Bahn shuttelt von Zermatt zum Gornergrat (leider teuer; 50 €). Hier kurvt der Trail los mit Traum-Panorama, bockt noch hin und wieder mit Felsgerümpel, um sich in eine Flow-Dusche zu verwandeln. Denn dann schwingt der Trail in Kehren und Kurven auf Nadelboden durch den Zirbenwald bis hinunter nach Zermatt. "So geil! Von dieser Achterbahn kann ich nicht genug kriegen!", kommentierte Profi-Freerider Tibor Simai.


Länge / Höhenmeter: 12,2 km / 1512 hm (Halbtages-Tour) | Schwierigkeit: leicht | Bevorzugtes Bike: Enduro


FLOW-FAKTOR 5 von 6 Sternen

  Zermatt, Schweiz: Gornergrat-Trail – Oben Traumberg, unten Traum-Flow, denn da wird der Gornergrat-Trail zum Flow-Cocktail.Foto: Markus Greber Zermatt, Schweiz: Gornergrat-Trail – Oben Traumberg, unten Traum-Flow, denn da wird der Gornergrat-Trail zum Flow-Cocktail.

6. Vinschgau/Italien.: Göflaner Schartl

Das Vinschgau ist ein Trail-Paradies. Der schönste Trail nahe Latsch nennt sich Holy Hansen, weil wenig rumpelig, abwechslungsreich und geschmeidig, gespickt mit Kurven, Wellen, kleinen Sprüngen – und doch easy. Er ist Teil dieser Tages-Tour auf den stattlichen Berg (2381 m) mit dem niedlichen Namen Göflaner Schartl. Der Shuttle kommt nicht bis ganz hoch, also muss man noch selbst kräftig treten und schieben, um die restlichen knapp 1000 Höhenmeter zu schaffen. Oben ist der Trail steil, felsig, teils verblockt, doch dann groovt er sich ein, wird flüssiger, bis er irgendwann zum Holy Hansen wird. Ein Transfer-Trail am Hang führt zurück nach Latsch.


Länge / Höhenmeter: 44,7 km / 2425 hm (Tages-Tour) | Schwierigkeit: mittel | Bevorzugtes Bike: Trailbike, Enduro


FLOW-FAKTOR 5 von 6 Sternen

  Vinschgau, Italien: Göflaner SchartlFoto: Markus Greber Vinschgau, Italien: Göflaner Schartl

7. Bormio/Italien: Trail vom Gavia-Pass

Hallo – ist hier jemand? Auf dem Trail vom Cavia-Pass durchs Felsental hinunter nach Santa Catarina fühlt man sich wie der erste Mensch: Wasserfälle, Wildwiesen, Steintürme – Zivilisation? Fehlanzeige. Super! Man hat die Wahl: gleich mit dem Shuttle zum Pass, oder eine Tages-Tour draus machen – dann nimmt man die Seilbahn zur Cresta Sobretta und fährt übers Sunny Valley zum Pass. Das Highlight der Tour besteht darin, am Hang entlang dem wilden Tal zu folgen. Hier findet sich alles, was sich ein Endurist wünscht: Steilabfahrten, kniffelige Verblockungen, Speed-Passagen.


Länge / Höhenmeter: 17,8 km / 1443 hm (Tages-Tour) | Schwierigkeit: hoch | Bevorzugtes Bike: Enduro


FLOW-FAKTOR 4 von 6 Sternen

  Bormio, Italien: Gavia-PassFoto: Markus Greber Bormio, Italien: Gavia-Pass

8. Blausasc, Nizza/Frankreich: Col du Savel

Dieser Trail zählt zu den Lieblingen von Fabien Barel – und man kann sich vorstellen, dass der zweifache Downhill-Weltmeister und Enduro-Experte die Messlatte hochlegt, was seine Lieblings-Trails betrifft. Obwohl Fabien ums Eck wohnt, keine 20 Minuten entfernt. Hoch geht’s am besten per Shuttle – auch das ist schon spannend, da sich die Straße eng und ausgesetzt den Berg hochwindet. Das Gelände ist typisch mediterran; man kann das Meer förmlich riechen. Sandiger Untergrund, weißer Kalk, Pinien und Kastanien. Erst rauscht der Trail durch Laubwald mit bemoosten Findlingen und erdigen Kurven, bis er schneller und flowig wird. Doch Vorsicht: ab und an droht Absturzgefahr!


Länge / Höhenmeter: 14,5 km / 1000 hm (2-Stunden-Tour) | Schwierigkeit: leicht | Bevorzugtes Bike: Enduro


FLOW-FAKTOR 3 von 6 Sternen

  Blausasc, Nizza/Frankreich: Col Du SavelFoto: Markus Greber Blausasc, Nizza/Frankreich: Col Du Savel

9. Aosta-Tal/Italien: Banzai-Trail

1400 Höhenmeter bergauf aus eigener Kraft – das schreckt viele und ist Fluch und Segen zugleich! Doch dafür gibt es dann Abenteuer, Einsamkeit und schönsten Westalpen-Flow. Daher auch der eigentümliche Name Banzai – der Begriff bezeichnet einen japanischen Glücksruf. Und aus Glück musst Du jubeln, erblickst Du nach der Uphill-Schinderei das sanfte Hochtal. Wie eine andere Welt! Der Trail flowt am Gebirgsbach entlang, schlängelt durch kupiertes Gelände und biegt sich genau im richtigen Gefälle bergab. Okay, ab und an ist der Trail auch etwas ausgesetzt, technisch und schmal, doch meist zeigt der Banzai sein sanftes Gemüt und schaukelt Dich in ein Kurvendelirium. Es biegt Dir unweigerlich die Mundwinkel nach oben – super! Dabei haben wir die atemberaubenden Blicke vom Invergneux-Pass auf die Bergriesen Gran Paradiso und Grivola ganz verschwiegen!


Länge / Höhenmeter: 37,7 km / 1673 hm (Tages-Tour) | Schwierigkeit: mittel | Bevorzugtes Bike: Enduro


FLOW-FAKTOR 5 von 6 Sternen

  Aosta-Tal, Italien: Banzai-Trail – "Abenteuer, Einsamkeit und schönsten West­alpen-Flow – das alles findest Du hier auf dem Banzai-Trail!" (Markus Greber)Foto: Markus Greber Aosta-Tal, Italien: Banzai-Trail – "Abenteuer, Einsamkeit und schönsten West­alpen-Flow – das alles findest Du hier auf dem Banzai-Trail!" (Markus Greber)

10. Gardasee/Italien: Tremalzo

Schämt Euch, wenn Ihr den Tremalzo nicht kennt! Es gibt wohl keinen Trail, der die Bezeichnung "Klassiker" so verdient hat wie die 2000-Höhenmeter-Abfahrt am Gardasee. Verrückt: Wo wir heute Spaß haben, buckelten Soldaten im 1. Weltkrieg Granaten, Graupensuppe und Stacheldraht über diese Felspfade zur Alpenfront. Der erste Teil bis zum Passo Guil mit Tunnelfahrt und Schotterkehren ist eher Augenschmaus als Trail-Genuss, doch dann im Bergwald kurvt sich der Trail wie von Sinnen in die Tiefe mit Flow und Spannung – und endet direkt am See. Für manche ist dieser Abschnitt (Sentiero 422) der beste Trail am Gardasee.


Länge / Höhenmeter: 26,1 km / 2000 hm (Tages-Tour) | Schwierigkeit: mittel | Bevorzugtes Bike: Trailbike, Enduro


FLOW-FAKTOR 2 von 6 Sternen

  Gardasee, Italien: TremalzoFoto: Markus Greber Gardasee, Italien: Tremalzo  Diesen Artikel finden Sie in FREERIDE 3/2019 - das Heft können Sie hier bestellen > FREERIDE IOS App (iPad) FREERIDE Android App Foto: Jacob Gibbins Diesen Artikel finden Sie in FREERIDE 3/2019 - das Heft können Sie hier bestellen > FREERIDE IOS App (iPad) FREERIDE Android App 

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