Bulls Wild Core im Test

Chris Schleker

 · 01.12.2016

Bulls Wild Core im TestFoto: Wolfgang Watzke
Bulls Wild Core im Test
Das Bulls Wild Core tritt sehr selbstbewusst wie ein Matador in die Testarena.
  Bulls Wild Core   Foto: Wolfgang Watzke Bulls Wild Core  

Mit seiner hochgelegten Kette, dem gewaltigen Multilink unter dem Tretlager und dem ellenlangen Dämpfer ist gleich klar, dass hier ein ernsthaftes Gerät am Start steht und keine zwecks Imagetransfer aus Taiwan zugekaufte Feigenblattkonstruktion. Ein breit abstimmbarer Vivid R2C im Heck ist gepaart mit der einfachen Boxxer RC. Etwas kürzer im Reach, dafür mit megatiefem Tretlager und hoch im Stack. Man sitzt gut im Bike. Das Wild Core passt ideal zu unserer steilen, steinigen und rutschigen Teststrecke. Der Multilink-Hinterbau liegt satt, filtert sensibel kleine und große Schläge und kommt auch bei Hochgeschwindigkeit nicht aus der Ruhe. Dank des hohen Drehpunktes der Schwinge wird das Bulls bei großen Hindernissen kaum gebremst. Beim Anbremsen auf den glatt gewaschenen Steinfeldern in Bozen liegt das Heck nicht ganz so ruhig wie bei Lapierre und Commencal, aber immer noch auf sehr viel Vertrauen erweckendem Niveau. Die Gabel bremst den Maximalspeed, weil die Druckstufe harte Schläge nicht schnell genug wegarbeiten kann. Im Antritt pumpt das Bike ordentlich. In den engen Kehren wirkt es beim Herausbeschleunigen etwas träge.


Fazit: Der Motolink-Hinterbau des Wild Core funktioniert super. Sattes Fahrgefühl, hohe Laufruhe und viel Traktion. Für enge, tretintensive Trails und reinen Park­einsatz etwas träge, aber für Racer eine gute Wahl.


Marcus Klausmann (38): "Ich bin positiv überrascht! Das Fahrwerk ist ausgewogen, das Bike beschleunigt super. Nur wenn’s richtig schnell und felsig wird, liegen Lapierre und Commencal beim Anbremsen besser. Bestzeit, obwohl ich gefühlt entspannt unterwegs war."


Herstellerangaben
Vertrieb ZEG
www.bulls.de
Material/Größen Alu/S, M, L
Preis/Gewicht ohne Pedale 3499 Euro/17,8 kg


Messdaten
Federweg vorn/hinten 200 mm/200 mm
Hinterbausystem Eingelenker mit Motolink-Zugstreben
Reach 396 mm
Stack 623 mm
BB-Drop - 15 mm


Ausstattung
Gabel/Dämpfer RockShox Vivid R2C/Boxxer RC
Kurbeln/Schaltung Shimano Zee/Shimano Zee
Bremsanlage Shimano Zee
Laufräder Spank Subrosa 30 Systemlaufradsatz
Reifen Schwalbe Magic Mary Super Gravity TrailStar 2,35

  Hoher Drehpunkt mit Kettenumlenkung, komplexe Anlenkung des megalangen Dämpfers – das Bulls ist eine extreme Konstruktion. Aber es funktioniert! Satt und sicher, aber etwas laut.Foto: Wolfgang Watzke Hoher Drehpunkt mit Kettenumlenkung, komplexe Anlenkung des megalangen Dämpfers – das Bulls ist eine extreme Konstruktion. Aber es funktioniert! Satt und sicher, aber etwas laut.  Safety first beim Bulls: Die hochwertigeren Modelle von Shimano machten uns zuletzt Probleme. Die an zwei Bikes verbauten Zee-Bremsen waren aber gewohnt zuverlässig und kräftig. Perfekt.Foto: Wolfgang Watzke Safety first beim Bulls: Die hochwertigeren Modelle von Shimano machten uns zuletzt Probleme. Die an zwei Bikes verbauten Zee-Bremsen waren aber gewohnt zuverlässig und kräftig. Perfekt.
  Bulls Wild CoreFoto: FREERIDE Magazin Bulls Wild Core  Bulls Wild CoreFoto: FREERIDE Magazin Bulls Wild Core  Bulls Wild CoreFoto: FREERIDE Magazin Bulls Wild Core


FREERIDE-RANKING: Die Zahl (maximal 10 Punkte) gibt den Gesamteindruck wieder und ist keine Addition von Fun- und Race-Punkten.

  Diesen Artikel finden Sie in FREERIDE 2/2016 - das Heft können Sie hier bestellen > FREERIDE IOS App (iPad) FREERIDE Android App Foto: Martin Söderström Diesen Artikel finden Sie in FREERIDE 2/2016 - das Heft können Sie hier bestellen > FREERIDE IOS App (iPad) FREERIDE Android App 

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