Wichtig war uns, dass die Bikeparks sich an möglichst unterschiedliche Mountainbiker richten, statt nur an versierte Freeride-Biker. Manchen Bikeparks gelingt das bereits. Die Folge für die Regionen: mehr Besucher während der Sommermonate. Viele Skigebiete haben mittlerweile begriffen, dass nicht nur die Winter-Saison rentabel ist, sondern auch Mountainbike-Fahrer eine immer größere Rolle spielen. Wir können uns über diese Erkenntnis nur freuen. Eine echte Win-Win-Situation.
20 Bikeparks in Deutschland, Österreich und der Schweiz
Bikeparks sollen bespaßen und unter sicheren Bedingungen Biker-Adrenalin sprudeln lassen. Doch Park ist nicht gleich Park. Wir machten den großen Vergleichstest und sagen, bei welchem sich der Besuch wirklich lohnt.
• 1 Albstadt (GER)
• 2 Bad Wildbad (GER)
• 3 Bischofsmais (GER)
• 4 Braunlage (GER)
• 5 Chur (CH)
• 6 Lac Blanc (FRA)
• 7 Lenzerheide (CH)
• 8 Leogang (AUT)
• 9 Livigno (ITA)
• 10 Osternohe (GER)
• 11 Saalbach Hinterglemm (AUT)
• 12 Samerberg (GER)
• 13 Schladming (AUT)
• 14 Semmering (AUT)
• 15 Serfaus-Fiss-Ladis (AUT)
• 16 Spicak (CZE)
• 17 Todtnau (GER)
• 18 Wagrain (AUT)
• 19 Willingen (GER)
• 20 Winterberg (GER)
Flow-Dusche für Mountainbiker auf speziellen Strecken
Flow-Country-Strecken sind der letzte Schrei. Dieses Streckenprinzip soll es schaffen, Parkneulinge, aber auch Könner zu begeistern. Die Idee: Die Abfahrten wellen sich mit vielen Anliegern ins Tal, Checker heben bei Erdwellen ab, Einsteiger rollen drüber. Weil das Wort "Flow" zu gerne missverstanden wird, ließen Flow-Country-Erfinder Hans Rey und Diddie Schneider den Namen schützen. "So weiß jeder Biker: Wo Flow Country draufsteht, ist auch Flow Country drin", sagt Trail-Bau-Guru Diddie Schneider. Wo gibt’s diese Flow-Duschen? In den Bikeparks Bischofsmais und Livigno. Die längste Flow-Country-Strecke mit fast zehn Kilometern Länge hat erst kürzlich an der Petzen in Kärnten/Klopeinersee eröffnet.
Hohe Spaßdichte auf Bikepark-Strecken
Nein, nicht Bayern mit seinen Voralpen. Auch nicht der Schwarzwald. Der Harz liefert die größte Bikepark-Dichte Deutschlands. Hier locken gleich fünf Bikeparks ihre Besucher aus Mittel- und Norddeutschland. Das Mittelgebirge liegt an der Schnittstelle Thüringen, Sachsen-Anhalt und Niedersachsen und scheint das wirkliche Bikepark-Epi-Zentrum Deutschlands zu sein. "Die Gegend ist perfekt für einen Roadtrip", sagt Schulenbergs Betreiber Dirk Vollmer. Er machte uns auf die hohe Parkdichte aufmerksam. Bisher kannten wir nur Braunlage (S. 10), Schulenberg und Hahnenklee, die Parks in Thale und St. Andreasberg waren uns unbekannt. Sie sollen zwar klein, aber trotzdem echte Geheimtipps sein, heißt es. Wir werden diese Parks demnächst besuchen und bewerten.
Darauf legen wir beim Bikepark-Testen wert
- Bespaßungsfaktor: Im Idealfall stecken Bikepark-Abfahrten voll mit spaßigen Features: Kurvenwechsel, Anlieger, Wallrides, Step-ups, Tables.
- Streckenvielfalt: Der Park glänzt bestenfalls mit vielen Höhenmetern und sollte sich an ein möglichst breites Spektrum von Bikern richten. Einsteiger, Downhiller, Stunt-Freerider, Familien. Im Idealfall kommen alle Biker auf ihre Kosten.
- Qualität der Features: Schlecht dimensionierte Sprünge oder zu flache Landungen machen eine Bikepark-Abfahrt gefährlich und drücken den Spaßfaktor. Bikepark-Stunts müssen gut gewartet und sicher gebaut sein!
- Flow/Rhythmus: Flow ist alles! Nur mit richtigen Kurvenradien und gut gebauten Anliegern kommt Flow auf. Strecken, wo man abrupt bremsen muss, sind unspaßig und auch wartungsintensiv.
- Service und Ambiente: Ein schneller Lift, Bike-Verleih, Übungs-Parcours oder eine gute Beschilderung geben Pluspunkte.
5 Tipps für den Bikepark-Besuch
Bobby Root, Freeride-Profi und Bikepark-Kenner gibt 5 Tipps für den Bikepark-Besuch, die man unbedingt beachten sollte:
- Bevor’s losgeht: erst mal das Bike checken: Schrauben, Steuerkopf, Steckachsen, Reifendruck.
- Fahr Dich auf der ersten Abfahrt warm – am besten auf einem einfachen Trail.
- Safety first: also Protektoren anziehen. Sie schützen vor nervigen Verletzungen.
- Guck Dir die Stunts zuvor gut an und beobachte andere dabei. Hast Du Zweifel, dann lass es lieber sein!
- Werde nicht leichtsinnig – 70 Prozent aller Unfälle passieren auf der ersten oder letzten Abfahrt.
Safety first beim Mountainbiken im Bikepark
Erdanziehungskraft kann grausam sein. Deshalb sollte man bei Bikepark-Missionen nur mit der richtigen Ausrüstung antreten. Hier unser Rezept für eine verletzungsfreie Bikepark-Saison.
1. Goggle
Die Brille schützt die Augen vor Schmodder und Staub. Damit hat man immer freie Sicht. Kostenpunkt: ab 40 Euro.
2. Genickschutz
Nackenstützen sollen vor der Überdehnung des Halses schützen und somit Halswirbelverletzungen vor- beugen. Mittlerweile schwören immer mehr Biker auf die sogenannten Neckbraces. Auch wir raten dazu. Kostenpunkt: ab 350 Euro.
3. Handschuhe
Handschuhe verbessern den Grip und schützen vor Abschürfungen. Kostenpunkt: ab 25 Euro.
4. Helm
Wir raten zu einem Vollvisierhelm (siehe Foto). Er schützt nicht nur Kopf, sondern auch Kiefer und Gesicht. Wichtig: Der Helm muss passen, sollte nicht zu satt, aber auch nicht zu locker sitzen. Tipp: besser vorher anprobieren. Kostenpunkt: ab 100 Euro.
5. Schuhe
Im Bikepark braucht man das richtige Schuhwerk mit festem Halt, griffiger Sohle und Schutz an den Zehen. Auf Klick-Pedale verzichtet man im Park lieber und greift zu Bärentatzen-Pedale. Kostenpunkt (Schuhe): ab 70 Euro.
6. Knieprotektoren
Knie heilt nie, heißt es. Deswegen muss es anständig geschützt werden. Noch besser: Knieprotektoren mit zusätzlichem Schienbeinschutz. Kostenpunkt: ab 50 Euro
7. Ellenbogenschützer
Etwas aus der Mode gekommen, doch sinnvoll, will man blutige Arme vermeiden. Kostenpunkt: ca. 40 Euro.
8. Rückenschutz
Westen oder Rucksack mit Protektor gehören zu dem absoluten Muss für Bikepark-Besuche. Doppelt geht auch. Wichtig: Der Rucksack oder die Weste sollte satt sitzen und nicht verrutschen. Kostenpunkt: ab 100 Euro (Rucksack), ab 120 Euro (Weste).