18 Enduro Helme im TÜV Crash-Test

Dimitri Lehner

 · 04.12.2016

18 Enduro Helme im TÜV Crash-TestFoto: Sven Martin
18 Enduro Helme im TÜV Crash-Test
Die Enduro-Welle hat auch die Bikehelm-Entwicklung erfasst. Jetzt gibt’s Fullface-Helme und schicke Halbschalen speziell für Enduro-Piloten. Doch sind die wirklich sicher? Wir ließen beim TÜV testen.
  Mumpf! Mit Vollgas auf den Kopf. Gravity-Biken gleicht mittlerweile Motocross: viel Speed, hohes Risiko. Die gängige Prüfnorm EN 1078 wird den heutigen Anforderungen nicht mehr gerecht. So wird etwa der Kinnbügel überhaupt nicht geprüft. Foto: Sven Martin Mumpf! Mit Vollgas auf den Kopf. Gravity-Biken gleicht mittlerweile Motocross: viel Speed, hohes Risiko. Die gängige Prüfnorm EN 1078 wird den heutigen Anforderungen nicht mehr gerecht. So wird etwa der Kinnbügel überhaupt nicht geprüft. 

"Alles ist besser, als gar keinen Helm zu tragen", sagt Frank Proksch, Entwicklungschef beim Helmhersteller Uvex, "Wir haben kein Problem mit unsicheren Helmen – wir haben ein Helmtrage-Problem!" Tatsächlich tragen laut Statistik nur 47 Prozent aller Biker einen Helm, also nur knapp die Hälfte.

85 Prozent der Verletzungen könnten verhindert werden, trügen die Biker einen Helm, glauben Experten. Gerade da, wo’s am gefährlichsten ist, fahren die meisten ohne Helm: bei Fahrten in der Stadt, auf hartem Asphalt. Da können wir Gravity-Biker nur die Schultern zucken. Denn: Im Bikepark oder mit Vollgas auf einer Downhill-Piste wie Schladming ohne Helm? Das würden wir nie machen. Wir tragen Helm! Aber welchen? Unfallforscher und TÜV-Ingenieure raten Gravity-Bikern zu maximalem Schutz und empfehlen Helme, die die strenge Norm ECE 22 für Motorradhelme erfüllen. "Da ist die Norm für Fahrradhelme EN 1078 zu lasch", sagt TÜV-Prüferin Christiane Reckter, "zudem prüft die 1078 nicht den Kinnbügel." Gerade im allgegenwärtigen Enduro-Trend tauchen jetzt Fullface-Helme auf, die gut belüftet, leicht und oftmals mit abnehmbarem Kinnschutz ausgestattet sind. Doch sind diese Helme auch sicher? Um das herauszufinden, ließen wir sechs Fullface-Modelle beim TÜV testen.

Ursprünglich wollten wir die Helme nach der Motorrad-Norm (ECE 22) testen, doch da weigerten sich der TÜV. "Die High-Impact-Schläge hätten diese Helme nicht ausgehalten; wir hätten sie vermutlich komplett zertrümmert", sagt TÜV-Prüfer Peter Schaudt. Daher testeten wir die Helme mit den schwächeren Beschleunigungen der Fahrradnorm 1078, ergänzten diese aber durch einen Schlag auf den Kinnbügel. Die Ergebnisse sprechen für sich: Nur drei Helme verkrafteten den Schlag auf den Kinnbügel; bei dreien nutzt der Kinnschutz eher zur Schadensbegrenzung bei ganz leichten Stürzen. Hier gilt zwar: besser ein schwacher Kinnbügel als keiner, doch für harte Einsätze wie sie Enduro-Rennen und Downhills auf technisch anspruchsvollen Trails darstellen, sind diese Leicht-Helme nicht geeignet. Wird’s ruppig und schnell, raten wir zu echten Integralhelmen wie dem Dissident von Specialized oder D3 von Troy Lee. Diese Helme wiegen zwar um einen Kilo, bieten aber maximalen Schutz.

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Die gerade in Mode gekommenen Halbschalen-Helme für Enduristen unterzogen wir den konventionellen Prüfschlägen der Fahrradnorm, um zu sehen, welcher Helm den meisten Schutz bietet. "Diese Helme sind nicht sicherer als normale Fahrradhelme, bieten mit ihren tief heruntergezogenen Helmschalen aber einen besseren Rundumschutz als die knappen Cross-Country-Modelle", sagt TÜV-Tester Peter Schaudt. Unter den zwölf getesteten Helmen gab es deutliche Unterschiede. Was die Knautschzone beim Auto, ist der Schaumkörper beim Bike-Helm. Der Schaum dämpft den Schlag. Die besten Test-Helme reduzierten den harten Top-Schlag auf Werte um 160 g (Uvex, O’Neal, Bell, Specialized, Met), andere reichten nahe an den Grenzwert von 250 g ran (Mavic, Kali) oder überschritten ihn sogar (661). "Am häufigsten prallt man beim Sturz auf die frontale linke oder rechte Stirnseite", weiß Helmexperte Frank Proksch. Auch uns erschien der seitliche Kerbschlag der Norm 1078 besonders realitätsnah, daher gewichteten wir diesen Wert im Kriterium Sicherheit am stärksten. Ganz entscheidend: die Passform. Der Helm muss verwacklungsfrei sitzen, um effektiv zu schützen. Doch jede Kopfform ist nun mal anders – daher unser Appell: gewissenhaft anprobieren und sich für den Helm entscheiden, der am besten sitzt. Nicht für den, der am schicksten lackiert ist!

Fullface-Helm Alpina King Carapax
Foto: Daniel Simon


Diese Helme haben wir getestet:


Fullface-Helme:
• Alpina King Carapax
• Bell Super 2R Joyride
• Cratoni C-Maniac
• Met Parachute
• Urge Archi Enduro Veggie
• Uvex Jakkyl Hde (FREERIDE Tipp)


Halbschalen-Helme:
• Alpina Carapax
• Bell Stroker MIPS
• Bontrager Rally
• Cratoni Allset
• Giro Montaro MIPS
• IXS Trail RX
• Kali Maya
• Mavic Crossmax Pro
• O'Neal Orbiter (FREERIDE Tipp)
• Sixsixone Evo AM
• Specialized Ambush (FREERIDE Tipp)
• Uvex Finale

  Diesen Artikel finden Sie in FREERIDE 2/2016 - das Heft können Sie hier bestellen > FREERIDE IOS App (iPad) FREERIDE Android App Foto: Martin Söderström Diesen Artikel finden Sie in FREERIDE 2/2016 - das Heft können Sie hier bestellen > FREERIDE IOS App (iPad) FREERIDE Android App 


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interview mit TüV-Ingenieurin Christiane Reckter: "Mehr Schutz als ein Bike-Helm!"


Gibt es ein Sicherheitsproblem bei Bike-Helmen?
Nein, es gibt fast keine Probleme mit Helmen. Wenn doch, hängen sie meist mit der falschen Trageweise zusammen. Der Helm ist zum Beispiel in den Nacken geschoben, die Stirn ungeschützt, der Kinnriemen nicht geschlossen usw. So kann ein Helm natürlich nicht wirksam schützen.


Demnach ist die Passform eines Helms enorm wichtig.
Super wichtig! Viele Helme besitzen zwar einen Kopfring, der sich zuzurren lässt, doch ist der Helm zu groß, wird’s schnell gefährlich.


Warum?
Weil zuerst der Helm aufschlägt und dann der Kopf im zu großen Helm. Folge: Schädel-Hirn-Trauma. Bei einem passenden Helm passiert das nicht. Die Faustregel lautet daher: Es darf höchstens ein Finger zwischen Schaumschale und Kopf passen. Also: eng, doch bequem. Man muss aber auch wissen, dass ein Helm nicht vor allen Verletzungen schützen kann.

  Christiane Reckter, TÜV-IngenieurinFoto: Privatfoto Christiane Reckter, TÜV-Ingenieurin


Wenn’s keine Probleme mit Helmen gibt, scheint der Norm-Grenzwert streng genug bemessen.
Das kann man so nicht sagen, denn leider lassen die Beschleunigungswerte keinen konkreten Rückschluss auf das Verletzungpotenzial zu – nach dem Motto: 80 g = Gehirn­erschütterung, 50 g = Kopfschmerzen.


Wie lassen sich die Ergebnisse dann bewerten?
Je kleiner der Beschleunigungswert, desto besser dämpft der Helm. 100 g Unterschied ist riesig.


Ein Prüfschlag trifft den Helm senkrecht von oben. Das scheint nicht realitätsnah.
Stimmt, so stürzt man höchstwahrscheinlich nicht, dennoch stellt der Top-Flat-Schlag die härteste Anforderung an einen Helm. Wenn ein Helm Probleme kriegt, dann mit diesem Schlag. In meinen Augen kommt der seitlichen Keil-Schlag der Realität am nächsten.


Enduro-Helme sehen etwas martialischer aus. Unterscheiden sie sich von anderen Rad-Helmen?
Nein. Allerdings bietet ein tiefgezogener Helm, der den Atlaswirbel abdeckt, mehr Schutz als ein knapper Rennradhelm.


Jetzt gibt es auch Endurohelme mit Kinnbügel. Sind diese Helme eine Alternative zu einem richtigen Integralhelm
Nein. Im Downhill und Bikepark rate ich wegen den hohen Geschwindigkeiten sogar zu einem Helm, der die Motorrad-Norm ECE 22 besteht. Der bietet viel mehr Schutz als ein Bike-Helm mit Kinnbügel. Allerdings muss man aufs Gewicht achten. Viel mehr als 1 Kilo sollte der Helm nicht wiegen.


Wie ist zu erklären, dass Motorradhelme in der Fahrrad-Prüfung 1078 höhere g-Werte aufweisen als Fahrradhelme?
Motorradhelme sind aus härterem Material gefertigt, um die höheren Aufprallkräfte zu überstehen. Dieses dichtere Material dämpft dafür bei leichten Schlägen nicht so gut.


Was bringt Carbon?
Nur einen Gewichtsvorteil. Man kann nicht sagen, dass ein Carbon-Helm sicherer sei.


Wann muss ein Helm aus Altersgründen ausgetauscht werden?
Oh, das leidige Thema! Keiner weiß es! Wir haben Tests durchgeführt und einen wirklich alten Helm gegen einen neuen getestet. Es gab kaum Unterschiede. Doch die Behörden fordern nunmal bei Kunststoffen eine Verfallszeit. In der Richtlinie steht, dass ein Helm nach 5 Jahren ausgetauscht werden muss. Das heißt aber nicht, dass der Helm aufgrund Materialalterung nach 5 Jahren nicht mehr sicher ist. Der kann selbst nach 20 Jahren noch genau so gut schützen.


Übersicht: Ergebnisse Stoßdämpferprüfung für Fahrradhelme und für Kinnbügel

  Ergebnisse der Stoßdämpferprüfung für Fahrradhelme nach EN 1078Foto: FREERIDE Magazin Ergebnisse der Stoßdämpferprüfung für Fahrradhelme nach EN 1078


Stoßdämpferprüfung für Fahrradhelme nach EN 1078

Angaben in g (Erdbeschleunigung, 1 g = 9,81 m/s2.) Ein Sensor im Inneren des Prüfkopfs misst die Belastung während des Schlags. Je niedriger der Wert, desto besser.

  Ergebnisse der Stoßdämpferprüfung für KinnbügelFoto: FREERIDE Magazin Ergebnisse der Stoßdämpferprüfung für Kinnbügel


Stoßdämpferprüfung für Kinnbügel

Die Norm EN 1078 für Fahrradhelme schreibt keinen Schlagtest für den Kinnbügel vor. Der TÜV prüfte in unserem Auftrag die Schutzwirkung des Kinnbügels in Anlehnung an die Norm für Motorradhelme ECE 22, allerdings mit reduzierter Geschwindigkeit (16,5 km/h). Angaben in g (Erdbeschleunigung, 1 g = 9,81 m/s2). Ein Sensor im Inneren des Prüfkopfs misst die Belastung während des Schlags. Je niedriger der Wert, desto besser. Die hohen Werte von Urge, Alpina und Cratoni bescheinigen deren Kinnbügeln einen nur minimalen bis fast keinen Schutz.

  Troy Lee D3Foto: Hersteller Troy Lee D3

SICHERE SACHE: Wir haben in früheren Tests leichte Carbon-Helme für Biker beim TÜV Rheinland unter schwierigsten Bedingungen testen lassen. Diese beiden Helme um die 1 Kilo bestanden sogar die harten Prüfschläge nach der Norm für Motorradhelme (ECE 22) mit guten Werten.

  Specialized DissidentFoto: Hersteller Specialized Dissident

Troy Lee D3: EN 1078 Fahrrad (g-Wert: flach/Kerb): 218/99 g. ECE 22 Motorrad (g-Wert: Seite/Kinnschlag): 269/46 g. Preis: 530 Euro, www.troyleedesigns.de

Specialized Dissident: EN 1078 Fahrrad (g-Wert: flach/Kerb): 193/80 g. ECE 22 Motorrad (g-Wert: Seite/Kinnschlag): 220/65 g. Preis: 450 Euro, www.specialized.com


So testet FREERIDE

Test-Prozedere: Der TÜV Rheinland unterzog die Testhelme zwei Normschlägen nach der Euronorm 1078 (Fullface-Modelle mit zusätzlichem Kinnschlag) und ermittelte die Restbeschleunigung, die auf den Kopf wirkt. Ins Testurteil flossen die Kriterien Sicherheit (80 Prozent) und Tragekomfort (20 Prozent). Der Tragekomfort umfasst: Belüftung, Gewicht, Einstellbarkeit. Die Belüftung der Halbschalen-Helme wurde mit einer Wärmebildkamera geprüft. Eine Beschreibung des Testverfahrens gibt’s hier->


DIE TESTERGEBNISSE


FULLFACE-HELME


Alpina King Carapax


Basisdaten
Vertrieb www.alpina-sports.com
Größen 53-57 (S/M), 57-62 (L/XL)
Preis 180 Euro


Messdaten
Gewicht 483 Gramm
Dämpfung* (g-Wert: flach/Kerb/Kinn) 186/106/302 g


Fazit: "Perfekt geschützt beim Downhill", verspricht der Hersteller, doch die Dämpfungswerte sagen etwas anderes. Sie liegen für den Helm im Mittelmaß, genau wie die der Halbschalen-Version. Der dünne Kinnbügel (abnehmbar) bietet nur minimalen Schutz. Der Alpina ist leicht, luftig und angenehm zu tragen (Backenpolster etwas weich) – doch kein Ersatz für einen richtigen Integralhelm. Nicht geeignet für heftigere Einsätze!

  Fullface-Helm Alpina King Carapax   Foto: Daniel Simon Fullface-Helm Alpina King Carapax    Alpina King Carapax   Foto: FREERIDE Magazin Alpina King Carapax  


Bell Super 2R Joyride


Basisdaten
Vertrieb www.grofa.com
Größen 52-56 (S), 55-59 (M), 58-62 (L)
Preis 250 Euro


Messdaten
Gewicht 742 Gramm
Dämpfung* (g-Wert: flach/Kerb/Kinn) 195/103/211 g


Fazit: Der Bell trägt sich bequem, belüftet gut und lässt sich satt fixieren. Kamerahalterung, ein weit verstellbares Visier, angenehme Backenpolster und ein blitzschnell abnehmbarer Kinnbügel (ideal für Endurorennen) – der Bell steckt voller sinniger Details und sieht obendrein gut aus. Die Dämpfungswerte sind für einen Helm der Gewichtsklasse okay. Der Kinnbügel dämpft den Prüfschlag noch unter den Grenzwert ab.

  Fullface-Helm Bell Suzper 2R Joyride   Foto: Daniel Simon Fullface-Helm Bell Suzper 2R Joyride    Bell Super 2R Joyride   Foto: FREERIDE Magazin Bell Super 2R Joyride  


Cratoni C-Maniac


Basisdaten
Vertrieb www.cratoni.com
Größen 52-56 (S), 54-58 (M), 58-61 (L)
Preis 100 Euro


Messdaten
Gewicht 465 Gramm
Dämpfung* (g-Wert: flach/Kerb/Kinn) 187/101/474 g


Fazit: Mit 465 Gramm ist der Cratoni ein Fliegengewicht, doch machen wir uns nix vor – der ansteckbare Kinnbügel ist reines Placebo, die Schlagdämpfung minimal. So verhindert er ein aufgeschürftes Kinn, ist der Aufprall aber stärker, trifft der Schlag ziemlich ungefiltert den Kiefer. Passform, Belüftung, Gewicht, sprich der Tragekomfort ist sehr gut. Manko: Das Visier hängt tief, lässt sich nicht verstellen. In vier Farben erhältlich.

  Fullface-Helm Cratoni C-Maniac   Foto: Daniel Simon Fullface-Helm Cratoni C-Maniac    Cratoni C-Maniac   Foto: FREERIDE Magazin Cratoni C-Maniac  


Met Parachute


Basisdaten
Vertrieb www.met-helmets.com
Größen 51-56 (S), 54-58 (M), 59-62 (L)
Preis 220 Euro


Messdaten
Gewicht 700 Gramm
Dämpfung* (g-Wert: flach/Kerb/Kinn) 162/134/99 g


Fazit: Der Parachute bietet sehr gute Belüftung und angenehmen Tragekomfort. Der Kinnbügel lässt sich nicht abnehmen und ist sehr effektiv konstruiert. Er puffert den Prüfschlag auf 99 g runter – der Spitzenwert im Testfeld. Die sonstigen Werte sind ordentlich. Das Gurtsystem und ein Kopfring mit Silikonpolster strapsen den Helm fest an den Kopf – gut! Detailstark: Goggle-Halterung, Visierverstellung und angenehme Polsterung.

  Fullface-Helm Met Parachute   Foto: Daniel Simon Fullface-Helm Met Parachute    Met Parachute   Foto: FREERIDE Magazin Met Parachute  


Urge Archi Enduro Veggie


Basisdaten
Vertrieb www.urgebike.com
Größen 53-57 (S/M), 57-59 (L/XL)
Preis 230 Euro


Messdaten
Gewicht 968 Gramm
Dämpfung* (g-Wert: flach/Kerb/Kinn) 209/107/248 g


Fazit: Die Helmspezialisten um Superracer Fabien Barel entwickelten den Archi speziell für Enduro-Rennen. Der Veggie besteht aus recyceltem EPS und Leinenfaser statt Glasfieber. Die Passform ähnelt einem richtigen Integralhelm mit satter Polsterung statt Zurrring. Die Belüftung fällt im Vergleich zur Konkurrenz mäßig aus und der Kinnbügel enttäuscht. Hier hätten wir mehr Dämpfung erwartet. Toll: Verarbeitung und Optik.

  Fullface-Helm Urge Archi Enduro Veggie   Foto: Daniel Simon Fullface-Helm Urge Archi Enduro Veggie    Urge Archi Enduro Veggie   Foto: FREERIDE Magazin Urge Archi Enduro Veggie  


Uvex Jakkyl Hde


Basisdaten
Vertrieb www.uvex-sports.de
Größen 52-57 (S/M), 56-61 (L/XL)
Preis 200 Euro


Messdaten
Gewicht 630 Gramm
Dämpfung* (g-Wert: flach/Kerb/Kinn) 142/96/147 g


Fazit: Enduro-Profi Michal Prokop half bei der Entwicklung des Jakkyl. Besonderheit: Der Kinnbügel ist aus Glasfiber-Laminat. Er lässt sich schnell abmontieren und schützt wirksam bei Stürzen aufs Gesicht. Die Dämpfungswerte können sich sehen lassen! Sie machen den Uvex zum sichersten der getesteten Fullface-Helme. Sehr gut: die Belüftung und das Boa-Zurrstystem, das den Helm satt am Kopf fixiert. Gibt’s auch in bunt.

  Fullface-Helm Uvex Jakkyl Hde    Foto: Daniel Simon Fullface-Helm Uvex Jakkyl Hde     Uvex Jakkyl Hde (FREERIDE Tipp)Foto: FREERIDE Magazin Uvex Jakkyl Hde (FREERIDE Tipp)


FREERIDE-RANKING: Die Zahl (maximal 10 Punkte) setzt sich aus den Kategorien Sicherheit (80 %) und Tragekomfort (20 %) zusammen. Tragekomfort beinhaltet: Gewicht, Belüftung, Einstellbarkeit, Paßform. 10 = Testsieger, besser geht nicht. 9 = Sehr gut. Kaufempfehlung. 8 = Solide Leistung. 7 = Unter Durchschnitt. Das Produkt hat Schwächen. 1 bis 6 = Davon können wir nur abraten!
*Dämpfung: Die Halbschalenhelme mussten zwei Prüfschläge der EN 1078 für Fahrradhelme überstehen: flacher Schlag (19,5 km/h) von oben und Kerbschlag (16,5 km/h) auf die Helmseite. Den realitätsnahen Kerbschalg haben wir besonders gewichtet.


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HALBSCHALEN-HELME


Alpina Carapax


Basisdaten
Vertrieb www.alpina-sports.com
Größen 53-57, 57-62
Preis 130 Euro€


Messdaten
Gewicht 306 Gramm
Dämpfung* (g-Wert: flach/Kerb) 196/126 g


Fazit: Der kompakte Carapax dämpft die Testschläge im Vergleich zur Konkurrenz nur mäßig, glänzt jedoch mit hohem Tragekomfort. Er ist dank Drehrad leicht auf den Kopfumfang einzustellen und sitzt schön tief. Die Gurtführung verhindern nicht, dass der Helm in den Nacken kippt. Gut: der variierbare Ratschenverschluss. Schade: Das Visier lässt sich nur wenig verstellen.

  Halbschalen-Helm Alpina Carapax   Foto: Daniel Simon Halbschalen-Helm Alpina Carapax    Alpina Carapax   Foto: FREERIDE Magazin Alpina Carapax  


Bell Stroker MIPS


Basisdaten
Vertrieb www.grofa.com
Größen 52-56 (S), 55-59 (M), 58-62 (L)
Preis 120 Euro


Messdaten
Gewicht 330 Gramm
Dämpfung* (g-Wert: flach/Kerb)158/101 g


Fazit: Top-Werte in der Crash-Dämpfung machen den massigen Bell zu einer sicheren Nummer. Ob das MIPS-System die Rotationskräfte eliminiert, ist allerdings umstritten. Der breite Helm sitzt etwas höher und wackeliger auf dem Kopf, trotz guter Kopfring-Fixierung. Mit seinem wuchtigen Visier sieht der Stroker sehr martialisch aus. Ohne MIPS ist der Helm 20 € günstiger.

  Halbschalen-Helm Bell Stroker MIPS   Foto: Daniel Simon Halbschalen-Helm Bell Stroker MIPS    Bell Stroker MIPS   Foto: FREERIDE Magazin Bell Stroker MIPS  


Bontrager Rally


Basisdaten
Vertrieb www.bontrager.com
Größen 51-57 (S), 54-60 (M), 58-64 (L)
Preis 105 Euro


Messdaten
Gewicht 383 Gramm
Dämpfung* (g-Wert: flach/Kerb) 182/107 g


Fazit: Der Bontrager ist mit 383 Gramm das Moppelchen unter den Halbschalen im Testfeld. Dafür besticht er mit guter Belüftung und effektiver Anpassung durch Kopfring und Nackenstütze. Die Gurtführung strapst den Helm sicher und schön tief an den Kopf. Pfiffig: das leicht verstellbare Visier. Die Prüfschläge verkraftete der Helm mit soliden Werten.

  Halbschalen-Helm Bontrager Rally   Foto: Daniel Simon Halbschalen-Helm Bontrager Rally    Bontrager Rally   Foto: FREERIDE Magazin Bontrager Rally  


Cratoni Allset


Basisdaten
Vertrieb www.cratoni.com
Größen 54-58 (S/M), 58-61 (L)
Preis 100 Euro


Messdaten
Gewicht 306 Gramm
Dämpfung* (g-Wert: flach/Kerb) 200/110 g


Fazit: Der Allset ist gut belüftet, besitzt ein Verstellvisier und erfreut durch seine gute Passform. Per Drehrad fixiert man den Helm wackelfrei und schön tief an den Kopf. Bewährt: Der Ratschenverschluss, wie ihn auch Alpina und Uvex verwenden. Den Kerbschlag auf die Helmseite verkraftet der Helm gut, beim Flachschlag von oben ist die Restbeschleunigung dagegen hoch.

  Halbschalen-Helm Cratoni Allset   Foto: Daniel Simon Halbschalen-Helm Cratoni Allset    Cratoni Allset   Foto: FREERIDE Magazin Cratoni Allset  


Giro Montaro MIPS


Basisdaten
Vertrieb www.grofa.com
Größen 51-55 (S), 55-59 (M), 59-63 (L)
Preis 180 Euro


Messdaten
Gewicht 379 Gramm
Dämpfung* (g-Wert: flach/Kerb) 197/105 g


Fazit: Der Giro kommt sehr detailstark daher. Die Verstellung des langen Visiers ist mustergültig, da kann sich die Konkurrenz ein Beispiel nehmen. MIPS soll ihn besser gegen Rotationsbeschleunigungen schützen, wissenschaftlich belegt ist das nicht. Die Dämpfungswerte des recht schweren Helms sind okay. Er trägt sich angenehm, ist gut einstellbar, aber nur mäßig belüftet.

  Halbschalen-Helm Giro Montaro MIPS   Foto: Daniel Simon Halbschalen-Helm Giro Montaro MIPS    Giro Montaro MIPS   Foto: FREERIDE Magazin Giro Montaro MIPS  


IXS Trail RX Kali Maya


Basisdaten
Vertrieb www.sports-nut.de
Größen 54-58 (S/M), 58-62 (L/XL)
Preis 120 Euro


Messdaten
Gewicht 337 Gramm
Dämpfung* (g-Wert: flach/Kerb) 197/108 g


Fazit: Der Bestseller von IXS und Signature-Helm von Freeride-Pionier Richie Schley belüftet und schützt gut. Er lässt sich einfach einstellen (Drehrad etwas hakelig) und trägt sich angenehm. Die Verstellung des kantigen Visiers im Motocross-Style fällt leider zu gering aus. Wem das Colourblocking Rot-Grün zu krass ist, kriegt den IXS auch in vielen anderen Farben.

  Halbschalen-Helm IXS Trail RX   Foto: Daniel Simon Halbschalen-Helm IXS Trail RX    IXS Trail RX   Foto: FREERIDE Magazin IXS Trail RX  


Kali Maya


Basisdaten


Vertrieb www.sports-nut.de
Größen 55-58 (S/M), 58-62 (L/XL)
Preis 100 Euro


Messdaten
Gewicht 350 Gramm
Dämpfung* (g-Wert: flach/Kerb) 222/127 g


Fazit: Viel EPS-Schaum, wenige Belüftungsschlitze – es verwundert, dass der Helm die Prüfschläge nicht besser dämpft. Der flache Schlag von oben setzt dem Maya besonders zu, obwohl noch entfernt vom Grenzwert (250 g). Der Helm wird noch mit dem veralteten Ratschensystem fixiert, sitzt aber dennoch angenehm und satt am Kopf. Schade, dass die Belüftung nur mäßig ist.

  Halbschalen-Helm Kali Maya   Foto: Daniel Simon Halbschalen-Helm Kali Maya    Kali Maya   Foto: FREERIDE Magazin Kali Maya  


Mavic Crossmax Pro


Basisdaten
Vertrieb www.mavic.com
Größen 51-56 (S), 54-59 (M), 57-61 (L)
Preis 150 Euro


Messdaten
Gewicht 369 Gramm
Dämpfung* (g-Wert: flach/Kerb) 220/140 g


Fazit: Der wuchtige Crossmax Pro sitzt sehr angenehm am Kopf dank eines speziellen Moosgummis unter der Polsterung. Die Verstellung per Drehrad funktioniert effektiv und die Gurtführung fixiert den Helm sicher am Kopf. Sehr gut: die Verarbeitung. Schade, dass der etwas schwere Helm die Prüfschläge nur mäßig dämpft. Das kostet Punkte im wichtigsten Kriterium – der Sicherheit.

  Halbschalen-Helm Mavic Crossmax Pro   Foto: Daniel Simon Halbschalen-Helm Mavic Crossmax Pro    Mavic Crossmax Pro   Foto: FREERIDE Magazin Mavic Crossmax Pro  


O'Neal Orbiter


Basisdaten
Vertrieb www.oneal.eu
Größen 53-56 (S), 57-60 (M), 61-64 (L)
Preis 80 Euro


Messdaten
Gewicht 332 Gramm
Dämpfung* (g-Wert: flach/Kerb) 158/99 g


Fazit: Der recht kugelige O’Neal erzielte die besten Dämpfungswerte unter den Halbschalen-Helmen.
Minus-Punkte gab’s für die schlechte Belüftung. Der Helm sitzt etwas höher auf dem Kopf, wird aber durch den Zurrring gut am Kopf fixiert. Sehr gut: der schnelle Magnetverschluss. Schade, dass sich das Visier nicht verstellen lässt. Super: der günstige Preis!

  Halbschalen-Helm O'Neal Orbiter   Foto: Daniel Simon Halbschalen-Helm O'Neal Orbiter    O'Neal Orbiter (FREERIDE Tipp)   Foto: FREERIDE Magazin O'Neal Orbiter (FREERIDE Tipp)  


Sixsixone Evo AM


Basisdaten
Vertrieb www.cosmicsports.com
Größen 54-56 (S), 57-59 (M), 60-62 (L)
Preis 179 Euro


Messdaten
Gewicht 353 Gramm
Dämpfung* (g-Wert: flach/Kerb) 252/118 g


Fazit: Überraschung beim Schlagtest: Der 661 besteht den Aufprall von oben nicht und liegt überm Grenz­wert. Auch bei einem weiteren Prüfschlag riss der Wert nach oben aus. Schade, denn der edel wirkende Helm sitzt angenehm und lässt sich durch das Boa-Zurrsystem gut anpassen. Pfiffig: der schnelle Magnetverschluss. Die Belüftung ist allerdings mäßig und der Preis sehr hoch.

  Halbschalen-Helm Sixsixone Evo AM   Foto: Daniel Simon Halbschalen-Helm Sixsixone Evo AM    Sixsixone Evo AM   Foto: FREERIDE Magazin Sixsixone Evo AM  


Specialized Ambush


Basisdaten
Vertrieb www.specialized.com
Größen 52-56 (S), 56-60 (M), 60-63 (L)
Preis 180 Euro


Messdaten
Gewicht 279 Gramm
Dämpfung* (g-Wert: flach/Kerb) 158/106 g


Fazit: Sehr gute Werte beim Schlagtest und ein Rekordgewicht (leichtester Helm im Test) machen den Specialized zu einem Favoriten unter den Halbschalenhelmen. Der Ambush umschließt den Kopf gut, sitzt bequem, ist sehr gut belüftet und sinnig ausgestattet: angenehme Polsterung, effektive Nackenstütze und weit verstellbares Visier. Gibt’s in fünf Farben. Leider teuer.

  Halbschalen-Helm Specialized Ambush   Foto: Daniel Simon Halbschalen-Helm Specialized Ambush    Specialized Ambush (FREERIDE Tipp)   Foto: FREERIDE Magazin Specialized Ambush (FREERIDE Tipp)  


Uvex Finale


Basisdaten
Vertrieb www.uvex-sports.com
Größen 52-57 (S/M), 56-61 (L/XL)
Preis 110 Euro


Messdaten
Gewicht 347 Gramm
Dämpfung* (g-Wert: flach/Kerb) 188/104 g


Fazit: Der Uvex besticht mit Tragekomfort, sehr guter Belüftung und seiner guten Passform. Der Helm sitzt schön tief, umschließt den Kopf gut und lässt sich leicht anpassen. Super: der variierbare Ratschenverschluss. Schläge dämpft der Uvex wirksam, besonders den Kantschlag auf die Helmseite. Kritik gab’s nur fürs hakelige Drehrad und das lange, nicht verstellbare Visier.


FREERIDE-RANKING: Die Zahl (maximal 10 Punkte) setzt sich aus den Kategorien Sicherheit (80 %) und Tragekomfort (20 %) zusammen. Tragekomfort beinhaltet: Gewicht, Belüftung, Einstellbarkeit, Paßform. 10 = Testsieger, besser geht nicht. 9 = Sehr gut. Kaufempfehlung. 8 = Solide Leistung. 7 = Unter Durchschnitt. Das Produkt hat Schwächen. 1 bis 6 = Davon können wir nur abraten!
*Dämpfung: Die Halbschalenhelme mussten zwei Prüfschläge der EN 1078 für Fahrradhelme überstehen: flacher Schlag (19,5 km/h) von oben und Kerbschlag (16,5 km/h) auf die Helmseite. Den realitätsnahen Kerbschalg haben wir besonders gewichtet.

  Halbschalen-Helm Uvex Finale  Foto: Daniel Simon Halbschalen-Helm Uvex Finale    Uvex FinaleFoto: FREERIDE Magazin Uvex Finale  Diesen Artikel finden Sie in FREERIDE 2/2016 - das Heft können Sie hier bestellen > FREERIDE IOS App (iPad) FREERIDE Android App Foto: Martin Söderström Diesen Artikel finden Sie in FREERIDE 2/2016 - das Heft können Sie hier bestellen > FREERIDE IOS App (iPad) FREERIDE Android App 

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