Die 10 besten Spots für Sonnentrails im Winter

Dimitri Lehner

 · 04.03.2015

Die 10 besten Spots für Sonnentrails im WinterFoto: Leon Gracia
Die 10 besten Spots für Sonnentrails im Winter
Sechs Monate kein Sommer und dann lang Winter, das kann’s doch nicht sein! Also: ab in die Sonne, statt in Nebel und Schmodder zu verzweifeln. Top-Ten-Fluchtorte für Freerider...
  "Blue Sky" statt Einheitsgrau: Bike-Profis wie Guido Tschugg, Steffi Marth, Rob J oder Daniel Schäfer schwören auf La Palma. Hier springt Daniel Schäfer der Sonne entgegen.Foto: Leon Gracia "Blue Sky" statt Einheitsgrau: Bike-Profis wie Guido Tschugg, Steffi Marth, Rob J oder Daniel Schäfer schwören auf La Palma. Hier springt Daniel Schäfer der Sonne entgegen.


1. LA PALMA / KANAREN / SPANIEN

La Palma ist unsere Nummer Eins unter den Winterzielen, denn erstens: unkompliziert, rein in den Flieger, raus in die Sonne. Schon der Blick auf Meer und Vulkan­berge und der betörende Pinienduft lassen alle Winterdepressionen verpuffen. Zweitens: die Trails. Auf der Kanareninsel gibt es flowige Spaßtrails in hoher Dichte. Sie schlängeln sich durch Mondlandschaften, Lavahügel, Dschungel, Geröllhänge, Pinienwälder. Dazu gibt es genau die richtigen Temperaturen zum Biken. Besser geht kaum. Unser Tipp: ein Rundum-Sorglos-Paket buchen, also: Flug, Transfer, Unterkunft, Shuttle und Guide. Das garantiert eine Woche volle Bike-Action (Kostenpunkt: ca. 1200 Euro).


> Anreise: ca. 4 Stunden Flug.
• Temperatur: 21 Grad (Januar)
• Empfohlenes Bike: Enduro • Trails: Gewellte, alpine, flowige, technisch-steile, sandige Trails – alles da.
• Was geht sonst: Tauchen, Para­gliden, Wandern, Schwimmen
• Anbieter: z. B. www.AtlanticCycling.de

  Laguna Beach in Kalifornien - eines der besten Bike-Reviere der Welt.Foto: Margus Riga Laguna Beach in Kalifornien - eines der besten Bike-Reviere der Welt.


2. KALIFORNIEN / USA

Der Name an sich erklärt es schon: Kalifornien! Hier steht die Wiege des Mountainbikens. Besonders der Süden ("It never rains in Southern California") ist im Winter für Biker eine sichere Bank. Die Szene ist stark, das Trailnetz dicht gewoben – und viele der Spots und Trails sind auch ohne Shuttle zu erreichen. Manche sehen in dem Küstenort Laguna Beach eines der besten Bike-Reviere der Welt. Hier wohnen Szenegrößen wie Hans Rey, Brian Lopes und Richie Schley. Und viele kanadische Superstars ersuchen in den tristen Wintermonaten Asyl im "Sunshine State". Route 66, Hollywood, Santa Monica Boulevard oder Klettern, Surfen, Stand-up-Paddeln, Hochsee-Angeln – "you name it!" – in Kalifornien gibt es eine Menge Alternativen zum Biken. Nebeneffekt: Die Englischkenntnisse werden aufpoliert.

Meistgelesene Artikel

1

2

3

4

5

6


> Anreise: 12 Stunden Flug.
• Temperatur: 18 Grad (Januar)
• Empfohlenes Bike: Enduro
• Trails: Alle Variationen
• Was geht sonst: Alles! ("Yes, we can")

  Finale Ligure hat Bozen den Rang abgelaufen und punktet mit Flowtrails.Foto: Wolfgang Watzke Finale Ligure hat Bozen den Rang abgelaufen und punktet mit Flowtrails.


3. FINALE LIGURE / ITALIEN

"Bozen ist tot, es lebe Finale!", jubelten wir, nachdem wir die Flowtrails am Mittelmeer entdeckt hatten. Nach langen Jahren des frostigen Rumgeblockeres in Südtirol genossen wir das mildere Klima des kleinen Küstenstädtchens und verlagerten unsere FREERIDE-Tests 500 Kilometer weiter in den Süden. Gerade in der Off-Season hat die Region besonders viel Charme. Die Trails sind ziemlich einmalig in Europa. Hier finden sich Klassiker wie der flowige "H-Trail". Gondeln gibt es keine, alles läuft über buchbare Shuttlebusse. Tipp: Wetter checken. In verrückten Wintern fällt selbst in Finale in höheren Lagen Schnee und richtig mollig warm wird’s im Januar leider auch nicht.


> Anreise: ca. 7 Stunden Autofahrt ab München
• Temperatur: 10 Grad (Januar)
• Empfohlenes Bike: Enduro bis Big Bike
• Trails: Anspruchsvolle, schnelle, steile, teils technische Downhill-Abfahrten. Von flowig bis ruppig
• Was geht sonst: Cappuccino schlürfen
• Anbieter: z. B. www.finaleligure-bikeresort.com

  Madeira - die Blumeninsel - bietet extra angelegte Freeride Trails wie den Vicious Path.Foto: Franz Faltermaier Madeira - die Blumeninsel - bietet extra angelegte Freeride Trails wie den Vicious Path.


4. MADEIRA / PORTUGAL

Auf Madeira (Kosename: "die Blumeninsel") herrscht ewiger Frühling. Das ist eine Ansage! Kein Wunder, dass die Atlantikinsel vor der Küste Portugals schon wieder von Touristikexperten zur Nummer 1 unter den Inselzielen Europas gewählt wurde. Berge und Meer – eine unschlagbare Kombination. Dazu gibt’s wilde Natur, viele Vegetationszonen (von Dschungel bis Steppe) und speziell angelegte Freeride-Trails (prominentester Vertreter: der "Vicious Path"). Nachteil: Genusstouren und Ent­deckungstrips auf eigene Faust fallen wegen der rauen Topografie schwer. Unser Tipp: organisierte Shuttle-Pakete buchen; die Locals kennen sich aus und zeigen die schönsten Trails der Insel. Für zirka 650 Euro (ohne Flug) kriegt man 7 Nächte in einer Luxusunterkunft, Shuttle und Guiding.


> Anreise: ca. 4 Stunden Flug.
• Temperatur: 17 Grad (Januar)
• Empfohlenes Bike: Enduro bis Big Bike.
• Trails: Hauptsächlich anspruchsvolle, schnelle, steile, teils technische Downhill-Abfahrten
• Was geht sonst: Tauchen, Wellenreiten
• Anbieter: z. B. www.bikulture.com

  Sizilien - noch nicht im Fokus der Freerider, aber mit viel PotenzialFoto: Markus Greber Sizilien - noch nicht im Fokus der Freerider, aber mit viel Potenzial


5. SIZILIEN / ITALIEN

Komisch eigentlich, dass Sizilien so im Schatten der Aufmerksamkeit liegt. Dabei kann man auf der größten Insel des Mittel­meeres 365 Tage im Jahr freeriden. Imposant: der Vulkan Ätna mit seinen 3340 Metern Höhe – im Winter schneebedeckt! Während weiter unten die Sonne richtig einheizt. Auch hier ist ein Pauschalpaket die sinnigste Variante, um in kurzer Zeit die besten Trails zu fahren. Die Jungs von Tri-RideMTB haben sich auf Freeriding spezialisiert und kennen die Schätze der Insel. Auch hier wird geshuttelt, da oftmals nur Schäferpfade auf die Berge führen, zu verwinkelt, um mit dem Bike selbst hochzukurbeln.


> Anreise: ca. 2 Stunden Flug
• Temperatur: 14 Grad (Januar)
• Empfohlenes Bike: Enduro bis Big Bike
• Trails: Hauptsächlich Enduro-Abfahrten, doch es gibt auch technische Downhills
• Was geht sonst: Kultur, Stand-up-Paddling, baden, Dolce Vita
• Anbieter: z. B. www.tri-ridemtb.com

  Israel: Trails mit 5.000 Jahren GeschichteFoto: Daniel Roos Israel: Trails mit 5.000 Jahren Geschichte


6. ISRAEL / WESTJORDANLAND

Kultur, Geschichte, Gegensätze und flowige Trails durch eine karge, seit Tausenden von Jahren schier unveränderte Landschaft. Israel muss man mal gesehen haben – und das Bike ist das beste "Medium", um das Heilige Land zu erfahren (Israel Report ). Geht auf eigene Faust oder easy über Reiseveranstalter, die individuelle Pakete schnüren.


> Anreise: 4 Stunden Flug
• Temperatur: 18 Grad (Januar)
• Empfohlenes Bike: Enduro
• Trails: Flowige, teils technische Wüstentrails
• Was geht sonst: Kultur, Baden, Nachtleben
• Anbieter: z. B. www.sababike.com

  Vinschgau: Sunshine StateFoto: Wolfgang Watzke Vinschgau: Sunshine State


7. LATSCH / VINSCHGAU / ITALIEN

Raffiniert: Das Vinschgau riegelt Regenwolken mit einer hohen Wand aus Bergen ab – so wie sich Raumschiff Enterprise gegen Klingonen wehrt mit seinem Schutzschild. Da ist kein Durchkommen. Im Klartext: Hier regnet es selten und ständig scheint die Sonne. Wenn der Rest der Alpen in Schnee und Schmodder versinkt, surfen im Vinschgau (schon oder noch) Freerider, z. B. über den St.-Martins-Trail – und das bei moderaten Temperaturen, denn die Sonnenhänge heizen sich schnell auf. Tipp: Wetter checken und Trails shredden, wenn andere Trübsal blasen!


> Anreise: 3,5 Stunden Autofahrt ab München
• Temperatur: 8 Grad (Januar)
• Empfohlenes Bike: Enduro
• Trails: Anspruchsvoll mit viel mehr Flow als Lago oder Bozen
• Was geht sonst: Wellness im Jagdhof, Latsch

  Korsika - wild und rauh - für Trail-EntdeckerFoto: Franz Faltermaier Korsika - wild und rauh - für Trail-Entdecker


8. KORSIKA / FRANKREICH

Rundum sorglos? Hier nicht. Korsika ist eine wilde Insel, die Trails verstecken sich und wollen entdeckt werden. In der Off-Season gibt sich Korsika besonders ungeschminkt und herb. Viele Restaurants und Hotels sind geschlossen, wo im Sommer der Bär steppt, findet man sich nun alleine wieder. Das muss man mögen, genau wie die meist sehr anspruchsvollen, oft verblockten Trails des Nordens. Im sanfteren Süden dagegen gibt’s mehr Trail-Flow und manch "getunte" Abfahrt mit Jumps und Drops. Wer nicht vor Ort mit der Trail- & Error-Methode vorgehen will, sollte vor der Reise im Internet recherchieren.


> Anreise: ca. 7 Stunden Autofahrt ab München bis Livorno oder Savona, dann Fähre
• Temperatur: 10 Grad (Januar)
• Empfohlenes Bike: Enduro
• Trails: Felsig, steinig, teils sehr technisch
• Was geht sonst: Wind- und Kitesurfen, Wellenreiten

  Malaga lockt Downhill-Stars aus England mit viel Sonne nach Andalusien.Foto: Stefan Hunziker Malaga lockt Downhill-Stars aus England mit viel Sonne nach Andalusien.


9. MALAGA / SPANIEN

Die englischen Downhill-Stars schwören drauf. Steve Peat, Danny Hart, Gee Atherton etc. flüchten regelmäßig vor dem englischen Regen und Nebel und verziehen sich im Winter zum Trainieren nach Andalusien. Hier regnet es ganz selten und meist scheint die Sonne – eine wünschenswert gegensätzliche Wetterprognose zu der daheim! Die Trails sind anspruchsvoll, oft steinig und felsdurchsetzt.


> Anreise: ca. 22 Stunden Autofahrt oder 3 Stunden Flug
• Temperatur: 16 Grad (Januar)
• Empfohlenes Bike: Enduro bis Big Bike
• Trails: Felsig, steinig, sandig – durchweg technische Downhill-Abfahrten
• Was geht sonst: Baden für Hartgesottene, Nachtleben
• Anbieter: z. B. www.switch-backsdh.com

  Gardasee - Lago - Bella Italia: Die verblockten Trails sind geliebt und gehasst gleichzeitg.Foto: Ale Di Lullo Gardasee - Lago - Bella Italia: Die verblockten Trails sind geliebt und gehasst gleichzeitg.


10. GARDASEE / ITALIEN

Ja, es stimmt: Meist dissen wir den guten, alten Lago. Zu steil hoch, zu rumpelig runter, kein Flow usw. Und doch freuen wir uns jedesmal, wenn wir ihn da so schön blau unten liegen sehen und das Bella Vita zu uns hoch lacht. Eis essen, Cappu schlürfen, in die Sonne blinzeln und ein bisschen Biken gehen – so kann die Bike-Saison ausklingen oder anfangen. Außerdem ist es easy: Man ist schnell dort und alles wirkt vertraut im ältesten Bike-Revier Europas. Daher mussten wir den Lago wenigstens noch auf den letzten Platz unserer Liste packen! Zwei weitere Gründe: Wer noch nie den "601er" gefahren ist, darf sich nicht Freerider nennen, und wer die Abfahrt vom Tremalzo nicht kennt, kann schon gar nicht mitreden!


> Anreise: ca. 4 Stunden Autofahrt ab München.
• Temperatur: 7 Grad (Januar)
• Empfohlenes Bike: Enduro
• Trails: Verblockt, rumpelig
• Was geht sonst: Bella Vita

Meistgelesen in der Rubrik Touren