Der VielfältigeBikepark La Bresse

Dimitri Lehner

 · 05.02.2017

Der Vielfältige: Bikepark La BresseFoto: Veranstalter
Bikepark La Bresse: Zügig hoch (schneller Sessel), spaßig runter: Unterm Lift verlaufen die roten Abfahrten D5 und D7 mit Sprüngen, Drops, Boner Logs, Hips und Anliegern. Die meisten sehr gut gebaut.
Der Bikepark La Bresse liegt tief in den Vogesen – der wilden Schwester des Schwarzwalds – und daher etwas ab vom Schuss.

Er ist nur über kurvige Landstraßen zu erreichen. Sogar vom grenznahen Freiburg aus dauert die Fahrt 2 Stunden. Tipp: Man kann den Trip nach La Bresse mit einem Besuch im Park Lac Blanc kombinieren. Der liegt fast nebenan (42 km) und überzeugte uns mit seinen spaßigen Strecken (9 Punkte). Auch La Bresse profitiert von dem idealen Mittelgebirgsgelände: nicht zu steil, mit Felsbrocken durchsetzt und hellem Laubwald bewachsen.

La Bresse ist ein Skigebiet mit einem modernen Sessellift über knapp 300 Höhenmeter und der kompletten Infrastruktur, die man sich wünscht. An der Talstation gibt es sogar Pumptracks, Airbag-Jumps und Übungsparcours. Neben den reinen Parkstrecken bietet La Bresse zudem Enduro-Touren in die nähere Umgebung – das steigert das Angebot. Manko: Die Öffnungszeiten sind lange auf Wochenenden und Ferien limitiert, nur zwischen 18. Juli und 23. August ist der Park durchgehend geöffnet.

Die Strecken in La Bresse

Die Stärke des Bikeparks liegt in der Streckenvielfalt. Insgesamt geben die Franzosen fünfzehn Trails an. Davon sind allerdings nur vier richtige Park-Runs und zwei Freeride/Enduro-Abfahrten – doch das ist ja schon mal was. Herzstück des Parks sind die roten Stunt-Trails D5 und D7 unterm Lift. Sie sind gespickt mit Table-Jumps, Step-ups, Hips, Boner Logs, Gaps. Viele davon sind vorbildlich gebaut mit breiten Landezonen. Während D5 von der Schwierigkeit eher blau ist (mit geringer Stunt-Dichte), empfanden wir D7 dunkelrot mit vielen Gimmicks. Manche Doubles, Drop-offs oder das untere 3-Meter-Gap im D7 sind unnötig kniffelig gebaut.

Verlässt man auf beiden Trails das Stunt-Plateau, wirken die Abfahrten ausgebombt. Gut dagegen: die Northshore-Elemente nahe der Talstation. Der schwarze Downhill im Wald ist weitgehend naturbelassen, etwas oldschool, doch abwechslungsreich: steil, verwinkelt, wurzelig mit einigen Holz-Gaps, Doubles und Fels-Drop-offs. Bei Nässe wird’s schnell rutschig. Die blauen Abfahrten D3 und D4 und die grüne D2 verlaufen meist naturbelassen im schönen Laubwald. Hier gibt es nur wenige gebaute Features, dennoch machen die Runs Spaß. Sie eignen sich für Einsteiger, Enduro-Piloten und zum Warmfahren. Angenehm: Die Tageskarte kostet 20 Euro – das ist im Vergleich günstig.

  La Bresse: Für Parkeinsteiger und Enduristen empfehlen sich die blauen Trails. Sie kurven abwechslungsreich, aber mit wenig gebauten Stunts durch den Wald.Foto: Veranstalter La Bresse: Für Parkeinsteiger und Enduristen empfehlen sich die blauen Trails. Sie kurven abwechslungsreich, aber mit wenig gebauten Stunts durch den Wald.


INFOS


Strecken 6 Parkabfahrten
Lift Sessellift
Saisonbeginn 14. Mai
Öffnungszeiten 9.00 – 18.00 Uhr
Tageskarte 20 Euro
Bikeverleih ja
Fahrtechnikschule ja
Infotelefon +33 (0) 3 29 25 68 78
Info www.bikepark-labresse.labellemontagne.com


Entfernungen
Stuttgart 3,5 Stunden
München 5,5 Stunden
Frankfurt 4 Stunden
Berlin 9 Stunden
Innsbruck 5,5 Stunden
Basel 1,5 Stunden


CHARAKTER
Freeride 3 von 4 Punkten
Slopestyle 3 von 4 Punkten
Downhill 3 von 4 Punkten


SCHWIERIGKEIT
Anfänger 3 von 4 Punkten
Fortgeschrittene 4 von 4 Punkten
Könner 3 von 4 Punkten


FAZIT:

Der Bikepark La Bresse nahe der deutschen Grenze ist einen Besuch wert. Viele Strecken und gut gebaute Stunts sorgen für Abwechselung und Spaß – ob Anfänger oder Könner. Schade, dass er etwas ab vom Schuss liegt.


FREERIDE-Urteil 8 von 10 Punkten

  La Bresse: Die schwarze Downhill-Strecke ist rau, steil, steindurchsetzt und technisch – eben das, was viele Downhiller-Moscher lieben. Bei Nässe wird die Abfahrt richtig anspruchsvoll und es ist oft nass.Foto: Veranstalter La Bresse: Die schwarze Downhill-Strecke ist rau, steil, steindurchsetzt und technisch – eben das, was viele Downhiller-Moscher lieben. Bei Nässe wird die Abfahrt richtig anspruchsvoll und es ist oft nass.  Diesen Artikel finden Sie in FREERIDE 2/2016 - das Heft können Sie hier bestellen > FREERIDE IOS App (iPad) FREERIDE Android App Foto: Martin Söderström Diesen Artikel finden Sie in FREERIDE 2/2016 - das Heft können Sie hier bestellen > FREERIDE IOS App (iPad) FREERIDE Android App 

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