„Stress beeinflusst die Motorik“

Laurin Lehner

 · 06.03.2016

„Stress beeinflusst die Motorik“Foto: Red Bull Content Pool
„Stress beeinflusst die Motorik“
In unserem Sturz-Report in Ausgabe 1/16 versuchen wir dem Verhalten bei Stürzen auf den Grund zu gehen. Neurowissenschaftler Dr. Andreas Mierau der Sporthochschule Köln verrät, was im Hirn vorgeht.

Wie verhält man sich richtig beim Sturz? Geht das überhaupt? Und warum verletzen sich Hobby-Biker bei viel umspektakuläreren Stürzen viel stärker als Profis? Diese Fragen versuchen wir in der neuen Ausgabe FREERIDE auf den Grund zu gehen und befragten Neurowissenschaftler, Bewegungs-Experten und Profis.

  Dr. Andreas Mierau, Institut für Bewegungs- und Neurowissenschaften DSHS KölnFoto: Privatfoto Dr. Andreas Mierau, Institut für Bewegungs- und Neurowissenschaften DSHS Köln
Worin liegt der Unterschied, wenn ein Profi und ein Hobby-Freerider stürzt?
Der Profi kann aufgrund von Erfahrungswerten schon viel früher absehen, ob etwas klappt oder nicht. Das ist ein enormer Vorteil. Man spricht in diesem Zusammenhang von Antizipation. Ermöglicht wird das durch einen ständigen Abgleich zwischen Ist- und Sollwert der Bewegung im Gehirn. Das Gehirn eines Topathleten arbeitet in dieser Hinsicht sehr effizient und kann bereits kleinste Abweichungen vom Sollwert erkennen, sodass die Bewegung frühzeitig korrigiert oder, im Notfall, abgebrochen werden kann.
Darüberhinaus gibt es Studien im Basketball, wo Profisportler beim Zusehen von Freiwürfen schon kurz nach Verlassen der Hand erkennen konnten, ob der Ball den Korb trifft oder nicht. Auch dabei werden für die Motorik zuständige Gehirnbereiche aktiviert. Man spricht in diesem Zusammenhang auch von "motorischer Resonanz". Lernen durch zusehen?
Klar, das ist nachgewiesen. Sieht man beim Freeriden zum Beispiel den Kumpel den Sprung vormachen, nimmt man viele Dinge wahr, die einem selber helfen. Z.B. Geschwindigkeit, Intensität der Streckung etc.
Manche behaupten, es bringe etwas sich vor Mutproben-Stunts gut zuzusprechen. Stimmt das?
Es könnte helfen den Stresspegel zu senken. Und das ist grundsätzlich gut, denn Stress wirkt sich meistens negativ auf die Motorik aus. Im schlimmsten Fall verkrampft man. Folge: Die Ansteuerung der Muskulatur funktioniert nicht richtig.
Was für mentale Hilfen gibt es noch?
Profisportler gehen vor ihrem Lauf den Run innerlich noch mal durch. Dabei werden auch sensomotorische Areale der Großhirnrinde aktiviert. Heißt: Man geht die Bewegungen im Gehirn durch ohne sich physisch zu bewegen. Dabei werden häufig auch Muskeln unterschwellig angesteuert. Es hilft also, vorausgesetzt die Bewegungen sind richtig, die man innerlich durchgeht.

+++ Den kompletten Artikel findet ihr in der neuen FREERIDE 1/16. Jetzt am Kiosk +++

  Warum reagieren Profis im Sturzafall bewusster? Im Sturz-Report in der neuen FREERIDE versuchen wir das herauszufinden.Foto: Red Bull Content Pool Warum reagieren Profis im Sturzafall bewusster? Im Sturz-Report in der neuen FREERIDE versuchen wir das herauszufinden.

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